Augsburger Allgemeine (Land West)
Auszeichnung für „Augsburg Calling“
Gerhard Seckler wird mit seinem Team von 11Freunde geehrt. Ein Ex-FCA-Manager hält die Laudatio
Gerhard Seckler lacht: „Bis zum Friedensnobelpreis ist es aber schon noch ein weiter Weg.“Dennoch, diese Auszeichnung kann sich sehen lassen und zeigt, dass sich „Augsburg-Calling“mittlerweile in Deutschland einen Namen gemacht hat. In Köln wurde jetzt das Fanprojekt vom Magazin für Fußballkultur 11 Freunde zur besten FanAktion gewählt.
„Augsburg-Calling“ist ein Projekt, das schon im Vorfeld einer Fußball-Partie versucht, Aggressionen zwischen Fans abzubauen. Es werden für Anhänger aus beiden Lagern Stadtführungen organisiert oder auch Partys mit Musikbands aus beiden Städten veranstaltet. Vor zehn Jahren in Freiburg ging die erste Veranstaltung von „Augsburg-Calling“über die Bühne. Punkrocker Seckler, den man in Augsburg vor allem unter seinem Spitznamen „General“kennt, trieb das Projekt in den vergangenen Jahren unermüdlich an. Apropos Punk. Wie der Name des Projekts zustande gekommen ist, kann man sich eigentlich vorstellen. In Anlehnung an die Clash-Hymne „London-Calling“wurde einfach „AugsburgCalling.“
Allerdings betont Seckler immer wieder, dass „Augsburg-Calling“kein Einmann-Projekt ist: „Da ziehen mehr als nur einer an einem Strang.“Deshalb hatte er in Köln auch „wichtige Leute aus dem System“ dabei. Wie Augsburgs Tourismusdirektor Götz Beck, Mitorganisator Roddy W. Hoyer oder auch den FCA-Fanbeauftragten Markus Wiesmeier. „Der FCA will sich auch künftig noch mehr einbringen“, erzählt Seckler. Wie, das umreißt Seckler nur grob: „Es gibt viele Varianten, dass der Verbund wesentlich besser wird und dass ich auch manchmal besser entlastet werden kann.“Seckler schiebt stolz hinterher: „Wir sind ja auch ein Alleinstellungsmerkmal des Vereins.“Bei der Party jetzt in Köln liefen Seckler auch einige Prominente über den Weg. Hauptsächlich aus der Fußball-Szene. Wie Reiner Calmund, Ewald Lienen, Julian Nagelsmann, Jean-Marie Pfaff, Hans Meyer oder der BAP-Sänger Wolfgang Niedecken.
Die Laudatio auf das beste FanProjekt hielt ein alter Bekannter. Der ehemalige FCA-Manager Andreas Rettig, der „Augsburg-Calling“in seiner damaligen Zeit kräftig mit angeschoben hatte, lobte dabei in einer launigen Rede noch einmal dieses einmalige Projekt. Auch früher, als Rettig noch Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) war, hatte er der Fan-Initiative schon eine Förderung über 50 000 Euro überreicht, die der „Pool zur Förderung innovativer Fußball und Fankultur (PfiFF)“zur Verfügung gestellt hatte. Auch für Michael Ströll, den Geschäftsführer des FCA, hat das Projekt etwas ganz Besonderes: „Der FCA steht trotz des sportlichen Wettkampfes schon immer für Gastfreundschaft. Augsburg-Calling hat diesen Wert verinnerlicht und ein bundesweit einmaliges Projekt geschaffen“, wird er auf der FCA-Homepage zitiert.