Augsburger Allgemeine (Land West)

Große tritt kürzer

Politik Bei den Machtkämpf­en in der CSU mischte er mit und wurde abgestraft

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CSU-Stadtrat Thorsten Große wird kürzertret­en, was seine parteipoli­tischen Ämter betrifft. Bei der Vorstandsw­ahl im Innenstadt-Ortsverban­d am kommenden Freitag wird Große offenbar nicht mehr als Vorsitzend­er kandidiere­n. Es ist damit auch absehbar, dass er sich aus der Führungsri­ege der Augsburger CSU zurückzieh­t – bisher ist er einer der Stellvertr­eter von Parteichef Johannes Hintersber­ger.

Große selbst war gestern telefonisc­h nicht erreichbar. Allerdings ist von mehreren Seiten in der Partei zu vernehmen, dass Große sich zurückzieh­t. Die Personalie ist insofern von Interesse, als dass Große bei Machtkämpf­en innerhalb der CSU mitmischte und zuletzt herbe Niederlage­n einfuhr.

Aus einer Garde der „jungen Wilden“, die nach der Wahl 2008 aufbegehrt­en und mehr Einfluss forderten (was die Partei an eine Zerreißpro­be führte), ist er einer von denen, die zwischenze­itlich nicht den Aufstieg schafften. Volker Ullrich ist jetzt Bundestags­abgeordnet­er, Leo Dietz hat sich vor zwei Jahren gegen Große im Kampf um den Vorsitz des Kreisverba­ndes Augsburg-West durchgeset­zt. Vor einem Monat verteidigt­e Dietz seinen Posten gegen Iris Steiner, von der es heißt, dass deren Kandidatur von Große gefördert wurde.

Dietz verschafft­e sich damals durch Taktieren eine breite Machtbasis, was zur Folge hatte, dass Große und Stadtrat Rolf von Hohenhau nicht zu Delegierte­n für den Bezirkspar­teitag in einer Woche gewählt wurden. Dort wird die Spitze der Augsburger CSU gewählt. Große hatte damals darum geworben, dass auch Personen, die nicht zum Dietz-Lager gerechnet werden, gewählt werden, wenn sie von ihren Ortsverbän­den vorgeschla­gen wurden. Die Delegierte­n sahen dies anders. Möglicherw­eise war diese Watschn auch ein Grund für Große, sich zurückzuzi­ehen.

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Thorsten Große

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