Augsburger Allgemeine (Land West)
Startschuss mit Bagger und Gitarre
Kindergartenbau Zusmarshausen will 5,3 Millionen Euro ausgeben. Der Gemeinderat ist sich einig und die Kinder singen: „Wer will fleißige Handwerker sehen?“
Feierlicher Spatenstich für den neuen Kindergarten gestern in Zusmarshausen. Fast 100 Buben und Mädchen hatten sich eigens dafür auf einem riesigen Erdhügel an der Holzappelstraße aufgebaut und sangen das Lied von den fleißigen Handwerkern, die jetzt gefragt sind. In dem modernen Bau sollen künftig in sieben Gruppen bis zu 160 Kinder aufgenommen werden. Mit der Fertigstellung wird frühestens Ende kommenden Jahres gerechnet.
„Das wird der schönste Kindergarten weit und breit“, rief eine zufriedene Leiterin Alexandra Rößner in Richtung der Besucher von Gemeindeverwaltung, Ratsgremium sowie Bau- und Architektenfirmen. Zusammen mit ihren Kolleginnen hatte sie sich selbst in die Planung des 5,3-Millionen-Euro-Vorhabens einbringen können.
Für diesen Beitrag bedankte sich ein ebenso froh gestimmter Rathauschef Bernhard Uhl, der insbesondere die Rolle der Bürgervertreter bei dem Zustandekommen des Prestige-Projekts hervorhob. „Heute wird hier Geschichte geschrieben“, betonte er, während im Hintergrund das kräftige Ploppen von Sektkorken zu vernehmen war. Die dringende Notwendigkeit der Baumaßnahme ergebe sich auch angesichts der Geburtenzahlen. Und: „Solche Infrastruktureinrichtungen müssen nun mal vorgehalten werden.“
Auf den Weg gebracht hat den neuen Kindergarten vor allem der Marktgemeinderat, der Ende 2015 mit einem Grundsatzbeschluss die Erstellung eines neuen Gebäudes einleitete. Uhl lobte dabei das fraktionsund parteiübergreifende Vorgehen bei dem Sitzungsmarathon. Sportliche Bilder bemühte der verantwortliche Architekt Thomas Glogger, der noch für etwas Geduld „zwischen Startschuss und Zieleinlauf“warb, sich aber „schon heute auf Hebauf und Einweihung“freue. Glogger versprach „ein schönes Gebäude, das sich auch städtebaulich gut in die Umgebung einfügt“. Dass man mit diesem Architekten-Büro die richtige Wahl getroffen habe, untermauerte Bürgermeister Uhl mit einem Spruch des Dichters Christian Morgenstern: „Zeige mir, wie du baust, und ich sage dir, wer du bist.“
Der Lyrik bei der Feier folgte fröhlicher Gesang. Denn diejenigen, die sich künftig in diesem Spielparadies austoben dürfen, bedankten sich schon vorab mit einem sympathischen Lied „If You’re Happy“– ein Zustand, in dem sich Kindergartenchefin Rößner wiederfinden wollte: „Wir freuen uns so, dass es endlich losgeht.“Und sie legten los: Begleitet von dem „Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein“brachten die kleinen Handwerker diverses Werkzeuge in Stellung und setzten zumindest mal einen hölzernen Rahmen zusammen. Der kleine, aber originelle Anfang eines großen Projekts für den Nachwuchs.