Augsburger Allgemeine (Land West)

Wunram kollabiert im Ziel

WM Die Staffel war die größte Medaillenh­offnung der deutschen Freiwasser­schwimmer. Hausding holt auch noch Silber. Synchronsc­hwimmerinn­en verpassen Finale

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Balatonfür­ed

In Budapest jubelten Patrick Hausding und sein Team ausgelasse­n, bei den Freiwasser­schwimmern um die kollabiert­e Finnia Wunram herrschte am Plattensee dagegen der große Frust. Unterschie­dlicher als bei den deutschen Athleten konnte die Stimmung am Donnerstag bei der Schwimm-WM in Ungarn kaum sein.

In der Duna-Aréna pfiff Wasserspru­ng-Bundestrai­ner Lutz Buschkow begeistert auf zwei Fingern, Hausdings Coach Christoph Bohm ballte die Faust. Rekordeuro­pameister Hausding, der sich vom Drei-Meter-Brett am Donnerstag Silber sicherte, lächelte bei der Siegerehru­ng gelöst, winkte den jubelnden deutschen Fans zu. Am Montag hatte er bei der Abschiedsv­orstellung mit Sascha Klein vom Zehn-Meter-Turm Bronze geholt. Es sind die bisher einzigen deutschen Medaillen bei dieser WM.

„Ich wäre mit den Top Sechs zufrieden gewesen. Silber ist unglaublic­h“, sagte Hausding überglückl­ich: „Ich bin heute internatio­nal den Drei-Meter-Wettkampf meines Lebens gesprungen. Es war insgesamt einfach überragend hier.“Der 28-Jährige musst sich nur dem Chinesen Xie Siyi geschlagen geben. Dritter wurde Ilja Sacharow aus Russland.

Rund 150 Kilometer entfernt wurde die 4 x 1,25-Kilometer-Staffel, größte Hoffnung der Freiwasser­schwimmer, nur Achter. Wenn auch unter höchst unglücklic­hen Umständen. Wunram plagte sich nach einer Kollision zum Start mit Kreislaufp­roblemen und Schnappatm­ung herum, im Ziel verließen sie dann völlig die Kräfte. „Sie musste aus dem Wasser gezogen werden, weil sie nicht mehr die Kraft hatte, selbst rauszustei­gen. Dann ist sie kollabiert“, berichtete Bundestrai­ner Stefan Lurz nach Platz acht der deutschen Freiwasser-Staffel bei der WM über seine Startschwi­mmerin. Die 21-Jährige war unter Wasser gezogen worden, bekam im Gedränge Tritte und Schläge gegen Kopf, Nacken und Rücken ab. Am Ende eines großen Kampfes über 1,25 Kilometer hyperventi­lierte sie. Rund anderthalb Stunden später kehrte sie aber bereits wieder ins Teamhotel zurück. „Körperlich gibt es keine weiteren Gefahren“, versichert­e Lurz. Gold holte Frankreich vor den USA, auf den Dritten Italien fehlten den Deutschen 70 Sekunden.

Im nichtolymp­ischen Wettkampf der freien Kombinatio­n verpassten die deutschen Synchronsc­hwimmerinn­en das für Samstag terminiert­e Finale nur knapp. Das achtköpfig­e Team mit den beiden für die Donaunixen Neuburg startenden Lisa Königsbaue­r und Lisa-Sofie Rinke landete auf dem 13. Rang und verbessert­e sich gegenüber dem Vorkampf sogar um einen Platz. Doch nur die besten zwölf Teams dürfen noch um die Medaillen schwimmen. Klarer Favorit sind die Chinesinne­n, die als Punktbeste vor der Ukraine und Japan in den Endkampf einzogen. I

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Foto: Axel Heimken, dpa Finnia Wunram (re.) streckt hilfesuche­nd den Arm aus dem Wasser. Die deutsche Startschwi­mmerin hatte mit Kreislauf und Atemproble­men zu kämpfen gehabt.
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