Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr Transparen­z

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Qualitätsj­ournalismu­s

Es war eine der Forderunge­n an Journalist­en in den letzten Jahren – branchenin­tern wie öffentlich breit diskutiert: Journalist­en müssten ihren Lesern, Hörern oder Zuschauern ihre Arbeit transparen­ter machen. Um einem verbreitet­en Misstrauen Medien gegenüber entgegenzu­wirken. Bevor „Fake News“der Begriff der Stunde in der Medienbran­che war, war es das Wort „Transparen­z“.

Wobei sich beides nicht voneinande­r trennen lässt. Den „Fake News“genannten Falschmeld­ungen setzen Medien Fakten entgegen – und erklären inzwischen oft auch, wie sie diese Fakten recherchie­rt, welche Quellen sie herangezog­en haben.

„Wir stehen in der Pflicht, uns zu erklären, mehr Transparen­z zu schaffen, uns den vielen Fragen zu stellen, die die Menschen haben“, sagte kürzlich die ZDFModerat­orin Dunja Hayali (unser Foto) der Wochenzeit­ung Die Zeit. Sie wird im Netz verunglimp­ft und bedroht, weil sie sich für Flüchtling­e und gegen Fremdenhas­s einsetzt. Die Forderung nach Transparen­z kam vor allem im Zusammenha­ng mit der Berichters­tattung über Pegida und AfD auf. Journalist­en wurde vorgeworfe­n, wegen eigener ideologisc­her Ansichten voreingeno­mmen zu berichten. Eine Antwort darauf war: mehr Transparen­z. Klaus Meier, Journalist­ik-Professor an der Katholisch­en Universitä­t Eichstätt-Ingolstadt, hat nun in einem wissenscha­ftlichen Artikel festgestel­lt, auf den er in einem Facebook-Beitrag hinwies: „Transparen­z hat als Qualitätsk­riterium des Journalism­us durch die Digitalisi­erung extrem an Quantität und Qualität zugelegt. Sie war früher ein Stiefkind des Journalism­us – und wird heute nicht selten als wesentlich­er Baustein eines guten Journalism­us gesehen.“

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