Augsburger Allgemeine (Land West)
Augendruck kontrollieren
Grüner Star soll zeitig erkannt werden
Stadtbergen
Der Grüne Star zählt zu den gefürchteten Augenkrankheiten. Durch den Verlust von Augennerven fallen zunehmend Teile des Gesichtsfelds aus – bis zur Erblindung. Ursache ist fast immer ein zu hoher Augeninnendruck, der Nervenfasern zerstört. Auch heute kann die Medizin nur das Fortschreiten der Krankheit aufhalten, sie aber nicht heilen. Der Oberarzt an der Klinik für Augenheilkunde des Klinikums, Gregor Eberlein, berichtet über ein neues Operationsverfahren, das einen Fortschritt bedeutet.
Klinikdirektor Prof. Arthur Mueller hat vor wenigen Jahren die Zahl der Erkrankten im Bereich des Klinikums auf 6000 geschätzt. Die Zahl der Menschen, bei denen die Krankheit noch nicht erkannt ist, könnte nach Einschätzung Eberleins mindestens doppelt so hoch sein. Um den Grünen Star aufzuhalten, muss man den Augeninnendruck senken. Dafür gibt es Augentropfen, auch Tabletten. In bestimmten Fällen muss aber operiert werden. Seit Kurzem gibt es dazu eine neue, schonende Möglichkeit: Ein Stent, ein sogenannter Cypass, wird ins Auge eingesetzt, der zu besserem Abfluss von Kammerwasser führt und so den Druck vermindert. Es handelt sich um einen sehr feinen Eingriff. Dazu muss ein Kontaktglas mit einem Spiegel aufs Auge aufgesetzt werden. Das Verfahren wird Eberlein im Einzelnen erläutern.
Breiten Raum im Vortrag wird auch die Früherkennung des Grünen Stars einnehmen. Die ist nicht einfach: Es lasse sich nicht präzise sagen, wann der Augeninnendruck zu hoch ist. Manche Menschen können schon bei einem nicht erhöhten Wert Schäden davontragen. Eine Messung allein reicht also nicht. Der Arzt muss auch das Gesichtsfeld untersuchen und sich den Sehnerv ansehen. Wenn in der Familie schon Grüner Star vorgekommen ist, empfiehlt Eberlein ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Tests. Denn wenn der Patient selbst etwas von seinem Gesichtsfelddefekt bemerkt, ist schon ein Drittel der Nerven unwiederbringlich geschädigt.
Mit diesem Vortrag endet die 53. Ärztliche Vortragsreihe. Zum Abschluss wird auch Chefarzt Mueller, medizinisch-wissenschaftlicher Betreuer der Reihe, für Fragen zur Verfügung stehen. O
Die Veranstaltung findet am Montag, 24. Juli, um 19.30 Uhr im Bürger saal Stadtbergen statt. Eintritt: 5 Euro.
Vortrag