Augsburger Allgemeine (Land West)

Radler dürfen vormittags in der Fußgängerz­one fahren

Mobilität Die Stadt will in einem Versuch den Verkehr bis 11 Uhr freigeben. Was 2018 an der MAN-Brücke geplant ist

- VON STEFAN KROG

Die Stadt will den Fahrradver­kehr in der Fußgängerz­one versuchswe­ise bis 11 Uhr vormittags freigeben. Momentan ist für Radler in der Annastraße, Philippine-Welser-Straße, Steingasse und am Martin-Luther-Platz bereits um 9 Uhr Schluss, was vom Ordnungsdi­enst auch kontrollie­rt wird. Die aktuelle Regelung bedeutet, dass Anliefer-Lkw in die Fußgängerz­one dürfen, während Radler draußen bleiben müssen. Jetzt sollen diese Zeiten angegliche­n werden. Dennoch gelte, dass die „Belange der Fußgänger überragend­es Gewicht haben“, sagt Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Das bedeutet: Radler sollen in Schrittges­chwindigke­it fahren. Er hoffe auf ein „respektvol­les Miteinande­r.“„Nichts wäre schlimmer, als dass wir den Versuch abbrechen müssten, weil Fußgänger verletzt wurden“, so Merkle.

Der Versuch, der erst in einigen Wochen starten wird, ist ein Zugeständn­is an die Grünen, die die Fußgängerz­one grundsätzl­ich öffnen wollen. Dafür sieht die Stadt aktuell keine Möglichkei­t. Die Polizei ist mit dem Versuch, der ein halbes Jahr dauern soll, einverstan­den.

Radfahrer dürfen dann von 20.30 bis 11 Uhr in der Fußgängerz­one unterwegs sein. Am Kö, in der Bürgermeis­ter-Fischer-Straße und der kurzen Maximilian­straße bleibt es bei der Erlaubnis für Radler, rund um die Uhr fahren zu dürfen.

In der Bauausschu­ss-Sitzung ging es auch um eine Zwischenbi­lanz des Projekts „Fahrradsta­dt 2020“. Bis in drei Jahren möchte die Stadt den Anteil des Radverkehr­s in Augsburg auf 25 Prozent erhöhen. Die Verwaltung stellte rund 50 umgesetzte Projekte vor. Eine Diskussion darüber, ob das viel oder wenig ist, erfolgte aufgrund fortgeschr­ittener Stunde am Abend nicht mehr.

Für kommendes Jahr plant die Stadt, einen Radweg in der Neuburger Straße in Lechhausen und im Bereich der Donauwörth­er Straße in Oberhausen anzulegen. Auch in der Langenmant­elstraße ist ein Radweg geplant. Neu ist: Der Bereich der MAN-Brücke, die saniert wird, soll ab 2018 besser für Radler erschlosse­n werden. Momentan klagen Radler über die schwierige Radwegefüh­rung in der Bauphase.

Wenn alles fertig ist, soll auf der MAN-Brücke und in einem kurzen Stück der Stadtbachs­traße bis zur MAN-Ausfahrt ein Zweirichtu­ngsradweg auf beiden Straßensei­ten angelegt werden. So soll der Unfallschw­erpunkt an der Einmündung der Berliner Allee in die Stadtbachs­traße entschärft werden. Problem: Hier sind häufig „Geisterrad­ler“unterwegs, etwa Beschäftig­te der MAN, die in die Firnhabera­u oder die Hammerschm­iede wollen. Die Stadt geht davon aus, durch Umbauten die Unfallzahl­en zu senken. Auch an der Berliner Allee sollen kommendes Jahren zwischen Brückenund Stadtbachs­traße Radwege entstehen. Die Kosten liegen bei 1,2 Millionen Euro.

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Foto: M. Hochgemuth Radler sollen bald länger in die Fuß gängerzone dürfen.

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