Augsburger Allgemeine (Land West)
Betreuung: Die meisten Eltern sind zufrieden
Umfrage In Neusäß ist vor allem die verlängerte Mittagsbetreuung bis 14 Uhr gefragt. Was den Eltern besonders wichtig ist
Neusäß
Die Nachfrage steigt mit dem Angebot. Diese Erfahrung machen Kommunen seit Jahren vor allem in der Frage der Kinderbetreuung. Wie in der jüngsten Sitzung des Neusässer Sozialausschusses deutlich wurde, werden die Einrichtungen in der Stadt für die Betreuung der Schulkinder sehr gut angenommen und akuter Handlungsbedarf besteht nicht. Dies geht aus einer Elternbefragung des Landkreises hervor, die Günter Katheder-Göllner den Mitgliedern des Ausschusses vorstellte.
Von 600 befragten Eltern von Vorschul- und Schulkindern der ersten und dritten Klassen haben 369 den Fragebogen ausgefüllt zurückgeschickt. Davon gaben 234 an, Kinder mit Betreuungsbedarf zu haben, von denen aber viele bereits eine Einrichtung besuchen. An erster Stelle stehen dabei die Mittagsbetreuungen. 70 Prozent haben diese Form gewählt, 23 Prozent besuchen den Hort. Dabei wünschen sich die meisten Eltern eine Betreuung bis 13 oder 14 Uhr, einige noch bis 15 Uhr. Wichtig ist den Eltern in erster Linie qualifiziertes Fachpersonal, dann ein warmes Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung. Zudem soll die Betreuung möglichst nah bei der Schule stattfinden und zu Fuß erreichbar sein.
Ein Problem haben viele Eltern weiterhin in den Ferien. 40 Prozent der Befragten brauchen eine Kinderbetreuung in den Ferien, vor allem in den Sommer- und Osterferien. Wie Günter Katheder-Göllner erklärte, gaben erstaunlicherweise 24 Prozent der Befragten an, dass sie aufgrund der bestehenden Betreuungsabgebote nicht so berufstätig sein können, wie sie wollen. Das gaben 78 Eltern an. Wenig Bedarf besteht laut Umfrage an einer offenen oder gebundenen Ganztagsklasse. Insgesamt wünschen sich das nur 16 Eltern, für jede Schule sind das nur ein paar Schüler.
Wie Simon Huber von der Schulverwaltung auf Anfrage von Stadtrat Achim Timnik (Freie Wähler) erklärte, sei man theoretisch in der Lage, für das Schuljahr 2018/19 eine Ganztagsklasse in der Grundschule anzubieten. Aufgrund der Größe komme dafür nur die Eichenwaldschule infrage. Man müsste dann vorher noch einmal das Interesse der Eltern abfragen. Dritte Bürgermeisterin Monika Uhl, die die Sitzung leitete, fügte hinzu, dass im Herbst ein Gespräch mit den Rektoren geplant sei, um unter anderem die Frage der Ganztagsklassen zu erörtern. Denn eins machte auch die Statistik des Landkreises klar: Durch Zuzug und andere Faktoren werden die Schülerzahlen in den nächsten Jahren deutlich ansteigen.