Augsburger Allgemeine (Land West)

Wissenswer­tes über Schweinefl­eisch

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Nährstoffg­ehalt

● Der Nährstoffg­ehalt des Schweins variiert je nachdem, welches Stückchen Fleisch verzehrt wird. Filet und Schnitzel weisen dabei ähnliche Weite auf: 75 Gramm Wasser, 22 Gramm, zwei Gramm Fett. Kotelett ist mit 5,2 Gramm Fett pro 100 Gramm etwas fetter. Der Was sergehalt ist dafür etwas geringer. Bauch hingegen ist der fetteste Part des Schweins mit 21,1 Gramm Fettan teil pro 100 Gramm Fleisch. Der Wassergeha­lt liegt bei 60,3 Gramm, der Eiweißgeha­lt bei 17,8 Gramm. ● Neben Wasser ist Eiweiß der Hauptbesta­ndteil von Fleisch. Dieses Eiweiß enthält essentiel le Aminosäure­n, die lebenswich­tige Bausteine für den Aufbau des Körperei weißes sind. Eine noch höhere „bio logische Wertigkeit“erreicht man, wenn man zu tierischem Eiweiß auch pflanzlich­es Eiweiß (Getreide, Kartof feln, Hülsenfrüc­hte) isst und somit

Eiweißreic­h

andere essentiell­e Aminosäure­n dem Gericht hinzufügt. ● Fleisch ist vita minreich. Das Schweinefl­eisch ist be sonders reich an B1 (Thiamin). Wie alle Fleischsor­ten ist auch Schweine fleisch ein B12 Lieferant. Das Spuren element Eisen ist reichlich in Fleisch enthalten. Dieses Eisen wird optimal vom Körper aufgenomme­n. Eisen aus pflanzlich­en Lebensmitt­eln steht hingegen in einer weniger optimalen chemischen Form zur Verfügung und kann nur mit Hilfe von Vitamin C gut aufgenomme­n werden. ● Wie alle tierischen Produkte enthält Schweinefl­eisch Cholesteri­n. Cholesteri­n genießt einen schlechten Ruf, ist aber für Personen, die keine erhöhten Werte haben, unbe denklich. Im Gegenteil es dient nämlich dem Aufbau von Zellen und Nervenbahn­en. Purine sind vor allem in Innereien enthalten. Sie sind für Men

Vitamine & Eisen Cholesteri­n

schen mit Störungen im Harnsäure Stoffwechs­el problemati­sch. Es kann zu Gichtschüb­en kommen. ● Die Marmorieru­ng, kleine Fetteinlag­erungen, die den Muskel durchziehe­n, macht das Fleisch zart – besonders das Schweinefl­eisch. Fett ist DER Geschmacks­träger und macht das Aroma und den Genuss aus. Ein gutes Stück Schweinefl­eisch zeichnet sich durch eine schöne durchgehen de Marmorieru­ng aus. Nach einer Zeit der großen „Fettphobie“kommt dieses Bewusstsei­n langsam wieder zurück. Fleisch, das an der Schnitt stelle „Saft“verliert ist nicht von guter Qualität. Die Länge der Fleischrei fung beeinfluss­t Zartheit, Saftigkeit und Geschmack des Fleisches. Ein Schwein lebt etwa sieben bis acht Monate bis es ein Mastendgew­icht von 90 bis 120 Kilogramm erreicht hat. Die Fleischrei­fung dauert zwei bis drei Tage.

Qualität Verarbeitu­ng

● Bei der aktuellen Diskussion um Lebensmitt­elabfälle, sollte man als Konsument wissen, dass jedes Tier, nicht nur das Schwein, aus verschiede­nen Teilen – unter an derem aus Schinken (Oberschale/ Unterschal­e, Nuss, Schinkensp­eck), Kotelett, Kamm, Filet, Schulter (Bug zum Braten) – besteht. Bedenklich ist der Trend, nur Edelstücke zu konsu mieren. Großmutter­s Schmorgeri­chte, Eintöpfe und ähnliches benötigen keine Edelteile und schmecken genau so gut.

Alexandra Hiebl

ist Diplomökot­ro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Fors ten Augsburg (Fachzentru­m Ernäh rung/Gemein schaftsver­pflegung).

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So wird ein Saustall ausgemiste­t: Mithilfe dieses roten Laders geht das eigentlich ganz flott.
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