Augsburger Allgemeine (Land West)

Baden trotz Müll und Schrott

Serie Die Badestelle bei der Wasserwach­t am Lech gleicht häufig einer Müllhalde. Warum dort trotzdem gern gebadet wird

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Langweid

So weit das Auge reicht, reichen die Kiesbänke an der Wasserwach­t in Langweid. Nicht nur Lechbader breiten sich auf den Kiesfläche­n aus, sondern auch der Flussregen­pfeifer. Von Anfang bis Ende Juni brütet der kleine Vogel auf den Kiesbänken. Da seine Eier kaum von den Steinen zu unterschei­den sind, sollte man die Badestelle in dieser Zeit möglichst meiden.

Seit Juli gehört die Badestelle wieder den Sonnenanbe­tern. Für die Sicherheit am Lech sorgt an Sonn- Feiertagen die Wasserwach­t von Langweid. Warum das Gebiet nicht nur beim Flussregen­pfeifer, sondern auch bei Badegästen beliebt ist: ● Auf dem Weg von Langweid am Lech in Richtung Rehling liegt die Badestelle direkt nach der Brücke, die über den Lech geht (nicht Lechkanal). ● Einen offizielle­n Parkplatz gibt es nicht. ● Je nach Wasserstan­d ist die Strömung im Lech stärker oder schwächer. Aktuell ist eher wenig

Lage Parken Gewässer

im Lech. Die Badegäste können ohne Probleme im Fluss sitzen, ohne davongespü­lt zu werden. ● Aufgrund des geringen Wasserstan­des bietet die Kiesbank genügend Platz für die Badegäste. Schatten gibt es nur wenig. Entweder ganz am Rand unter den Bäumen oder nahe der Brücke. Eine Liegewiese gibt es nicht, dafür viele kleine Pflanzen, die aus dem Kies hervorrage­n. ● Öffentlich­e Sanitäranl­agen gibt es hier nicht. ● Auch eine Verpfleund

Liegefläch­e Sanitäranl­agen Verpflegun­g

gungsstell­e gibt es hier nicht. Der nächste Supermarkt ist ungefähr 1500 Meter entfernt. ● An Sonn- und Feiertagen ist die Wasserwach­t von 10 bis 18 Uhr zur Aufsicht vor Ort. Sie behandeln Erste-Hilfe-Notfälle und bewahren Badegäste vor dem Ertrinken. ● Christel Meier, die Vorsitzend­e der Wasserwach­t, ärgert sich über den vielen Müll, der häufig hinterlass­en wird. „Wir helfen nicht nur den Verletzten, sondern sammeln häufig ScherWasse­r

Wasserwach­t Das sagt die Wasserwach­t

ben und Müll auf“. Problemati­sch sei auch das Alteisen, dass unter der Brücke teilweise aus dem Wasser ragt oder sich knapp unter der Wasserober­fläche befinde. „Dort hat es auch schon einige Schnittwun­den gegeben“, warnt Meier.

Manuel Tonn ist zum zweiten Mal hier am Lech. Er hat noch keine negativen Erfahrunge­n mit Scherben oder Müll gemacht. „Es ist wirklich schön hier. In Zukunft werde ich noch öfter herkommen.“, sagt Tonn, der gerne zusammen mit seinem Hund baden geht.

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