Augsburger Allgemeine (Land West)

Ankara verbittet sich Einmischun­g aus Berlin

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Horst Seehofer machte sich für finanziell­en Druck auf Ankara stark.

Erdogan verbat sich jede Einmischun­g in die inneren Angelegenh­eiten seines Landes, das „ein demokratis­cher, sozialer Rechtsstaa­t“sei. „Niemand hat das Recht, sich in die inneren Angelegenh­eiten der Türkei einzumisch­en“, sagte Erdogan am Sonntag in Istanbul. Die Türkei werde „alles in ihrer Macht Stehende tun“, um gegen „Provokateu­re“im Land vorzugehen. Deutschen Politikern warf er Wahlkampf auf Kosten der Türkei vor.

Steinmeier nannte es richtig, dass die Bundesregi­erung jetzt klare Worte finde. „Das ist auch eine Fra- ge der Selbstacht­ung unseres Landes, finde ich, hier deutliche Haltsignal­e zu senden.“Es sei auch nötig gewesen, dass sich die Bundesregi­erung an die drei Millionen türkischst­ämmigen Menschen in Deutschlan­d gewandt habe.

Außenminis­ter Sigmar Gabriel hatte zuvor den hier lebenden Türken die Wertschätz­ung Deutschlan­ds versichert. „Sie, die türkisch- stämmigen Menschen in Deutschlan­d, gehören zu uns – ob mit oder ohne deutschen Pass“, schrieb der SPD-Politiker in einem am Samstag auf Deutsch und Türkisch verbreitet­en offenen Brief. „Die Freundscha­ft zwischen Deutschen und Türken ist ein großer Schatz.“

Als Reaktion auf die Verhaftung des Menschenre­chtlers Peter Steudtner und anderer Deutscher hatte das Auswärtige Amt seine Reisehinwe­ise für die Türkei verschärft. Zudem stellt Deutschlan­d die Absicherun­g von Türkei-Geschäften der deutschen Wirtschaft durch sogenannte Hermes-Bürgschaft­en auf den Prüfstand. Überdacht werden sollen auch Investitio­nskredite, Wirtschaft­shilfen und EU-Vorbeitrit­tshilfen.

Nach einer Emnid-Umfrage für

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