Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine Chance für Horgauergreut?
Wohnen Bei einer Diskussionsrunde informiert der Investor über das umstrittene Projekt. Dabei ging es auch um die Größe und Höhe der Häuser
Der Gemeinderat Horgau hat dem vorläufigen Bebauungsplan für ein Projekt mit rund 80 neuen Wohnungen in Horgauergreut bereits zugestimmt. Nun veranstaltete der Bürgermeister einen Erörterungstermin, zu dem alle Bürger und Interessierte eingeladen waren, sich zu informieren und zu diskutieren. Anwesend waren neben dem Bürgermeister Thomas Hafner auch der Investor und Initiator des Projekts Dr. Markus Deurer, der sich den Fragen der Bürger stellte.
Zu Beginn wurde das Konzept anhand eines 3D-Modells ausführlich erklärt. Etwa, wo die Häuser sollen, wie die Infrastruktur ablaufen wird und wie hoch die Häuser werden sollen. Hier stellte Deurer eine Sache klar: „Viele Leute gehen bei dreigeschossigen Wohnungen, so wie wir sie teilweise bauen würden, von drei Stockwerken aus. Das ist jedoch falsch. Unsere Häuser haben maximal zwei Stockwerke. Viele Häuser in Horgau und Horgauergreut sind ähnlich hoch wie unsere geplanten Bauwerke“, erklärt der Investor.
Auf die Frage, wie die Aufteilung zwischen sozial geförderten und frei finanzierten Wohnungen aussehen soll, meinte Deurer: „Das wird in zwei Hälften geteilt. Wir wollen mit diesem Projekt eine Inklusion schaf- fen, das heißt eine gesunde Mischung aus allen Lagern. Es werden wohl sieben Menschen mit Behinderungen im Rahmen der Trauminsel einziehen.“
Neben diesem Projekt sollen auch Senioren in die barrierefreien Wohnungen einziehen können. „Wir wissen noch nicht genau, wie das betreute Wohnen für Senioren aussehen soll. Fakt ist aber, dass die Zeit der Pflegeheime langsam vorbei ist und es viele Senioren gibt, die gerne in ihrem Heimatort bleiben würden“, so der Bauherr.
Außerdem soll ein Teil des Bauvorhabens an einen oder mehrere Ärzte vermietet werden. „Wir sind hier bereits auf der Suche nach eistehen nem Arzt, was sich jedoch als schwieriger herausstellt, als wir im Vorhinein dachten. Trotzdem werden wir natürlich weiter suchen“, so Bürgermeister Hafner.
Auf die Frage hin, ob das Projekt nicht zu dicht geplant sei, entgegnete Deurer: „Dieses Projekt ist so ausgelegt, dass es in den Ort passt. Es gibt in Horgauergreut einige Teile, die wesentlich dichter bebaut sind als unser Vorhaben.“
Ganz überzeugen konnten Investor und Bürgermeister dennoch nicht alle. Einige Anwohner sind immer noch mit dem Ausmaß des Projekts nicht zufrieden. Ein Nachbar kritisierte bei der Versammlung die Ausmaße des Projektes. Auch die Initiatoren des Bürgerbegehrens stört vor allem die Größe.
Bürgermeister Hafner dazu: „Ich verstehe, dass die Bürger von Horgauergreut in den letzten Jahren mit den vielen Baustellen einiges mitmachen mussten und jetzt keine Lust mehr auf Neues haben.“Dennoch sei das eine große Chance, die man ergreifen sollte.
Auf die Frage hin, wann mit dem Baubeginn zu rechnen sei, gab Deurer den Sommer nächsten Jahres an: „Wenn alles perfekt klappt, könnte man dann mit dem Bau beginnen. Natürlich wird dann auch nicht alles auf einmal gebaut, sondern die Arbeiten werden in drei Phasen aufgeteilt“, erklärt der Investor.