Augsburger Allgemeine (Land West)
Sorge um Jobs in Bayerns Autoindustrie
Kartellverdacht Warum die IG Metall einen „Zukunftspakt“fordert
München
Der Kartellverdacht gegen die Autokonzerne BMW, Audi, Volkswagen, Porsche und Daimler alarmiert die bayerische IG Metall. Landesbezirkschef Jürgen Wechsler sagte: „Wir reden über gut 400 000 Arbeitsplätze und die Kernbranche der Industrie in Bayern. Diese Rolle und die Arbeitsplätze dürfen nicht gefährdet werden.“
Die bayerischen Autohersteller müssten jetzt „mit maximaler Transparenz zur kompletten Auf- klärung“beitragen. Notwendig sei zudem ein „Zukunftspakt Automobil in Bayern“mit Staatsregierung, Autoherstellern, Zulieferern, Gewerkschaften und Betriebsräten.
Der Spiegel hatte zuvor berichtet, die fünf Unternehmen hätten sich seit den 1990er Jahren in Arbeitskreisen über Motoren, Bremsen, Zulieferer, Märkte und andere Themen abgesprochen. VW und Daimler hätten vor einem Jahr „eine Art Selbstanzeige“wegen möglicher Verstöße gegen das Kartellrecht erstattet. Wie berichtet prüft die EUKommission die Vorgänge jetzt.
Wechsler sagte, nur mit uneingeschränkter Offenheit gegenüber Öffentlichkeit und Behörden könnten die Autobauer das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen. „Es wäre unverantwortlich, wenn durch unrechtmäßiges Handeln unsere Technologieführerschaft aufs Spiel gesetzt und damit Jobs gefährdet würden.“