Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie lange hält sich Sonnencreme?
Was wären wir ohne den Kühlschrank. Milch würde quasi sofort verderben, Obst und Gemüse wesentlich kürzer halten und Fleisch und Wurst aufzubewahren, wäre fast undenkbar. Gut also, dass ein Kühlschrank in jeder Küche steht. Und wo er Lebensmittel doch so gut konserviert, liegt der Gedanke nicht fern, dass dort andere leicht verderbliche Produkte länger halten. Sonnencreme zum Beispiel. Gilt für Sonnenmilch also das Gleiche wie für normale Milch? Steht sie im Kühlschrank, bleibt sie länger frisch?
Na ja. Grundsätzlich ist es so, dass sich der Lichtschutzfaktor der Creme, des Sprays oder des Gels mit der Zeit zersetzt. Deshalb müssen auch Sonnenschutzmittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Entweder ist – wie bei Lebensmitteln auch – ein genaues Datum aufgedruckt oder auf der Verpackung ist ein geöffneter Creme-Tiegel abgebildet. Daneben findet sich meist eine Zahl mit dem Buchstaben M, also etwa „6M“. Das heißt: Das Produkt ist nach dem Öffnen sechs Monate haltbar. Birgit Huber, die beim Industrieverband Körperpflege und Waschmittel für Kosmetika zuständig ist, weist allerdings darauf hin, dass es sich bei diesen Angaben nur um Richtwerte handelt. Meist könne man die Produkte noch wesentlich länger anwenden. Aber nur, wenn man sie richtig lagert, nämlich nicht zu warm und zu hell. Und da kommt doch wieder der Kühlschrank ins Spiel. Denn dort ist die Temperatur immer gleichbleibend kühl und meist ist es zudem dunkel. Vor kurzem hat sich die Stiftung Warentest mit Sonnenschutzmitteln befasst. Lea Lukas von der Stiftung sagt zur Haltbarkeit: „Man kann sich da auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen. Wenn die Creme komisch riecht oder sich die wässrigen Bestandteile von den öligen getrennt haben, ist das Produkt schlecht.“Dann gehört die Sonnencreme nicht auf die Haut, sondern in den Müll.
Christina Heller ist Wirt schaftsredakteurin unse rer Zeitung. Sie beantwortet einmal in der Woche Fra gen des Alltags.