Augsburger Allgemeine (Land West)

Geldwäsche beim Bäcker

Italiener brachten Falschgeld in Umlauf

- VON MICHAEL MUNKLER

Kempten

Weil er mindestens 138 gefälschte 50-Euro-Scheine in Verkehr brachte, hat die Große Strafkamme­r des Kemptener Landgerich­ts einen 31 Jahre alten Mann zu vier Jahren Haft verurteilt. Sein 25-jähriger Komplize erhielt dreieinhal­b Jahre. Die beiden Männer hatten sich laut Anklagesch­rift die falschen Fünfziger in Italien besorgt. In Deutschlan­d kauften die Italiener mit den Blüten dann im gesamten süddeutsch­en Raum Kleinigkei­ten ein – vor allem in Bäckereien. Auf diese Weise erhielten sie „sauberes“Wechselgel­d.

Nach einem Verständig­ungsgesprä­ch zwischen Gericht, Verteidige­rn und Staatsanwa­ltschaft legten die beiden Angeklagte­n ein Geständnis ab. Sie verrieten aber nicht, von wem sie die Blüten in Italien gekauft hatten. Vermutlich erhielten sie das Falschgeld in Neapel aus Mafiakreis­en, bewiesen ist das aber nicht. Der jüngere der beiden Täter war offensicht­lich nur eine Art Gehilfe. Er sagte aus, er habe von seinem Komplizen 600 Euro für seine Einkaufsto­uren bekommen, das meiste Wechselgel­d habe der 31-Jährige eingesteck­t.

Die Ermittler kamen den beiden Männern unter anderem über Bilder von Überwachun­gskameras auf die Spur. Dort waren beispielsw­eise die Tätowierun­gen eines Täters gut zu sehen. Über deren Facebook-Profile konnte dann die Identität der jungen Männer festgestel­lt werden. Eine Funkzellen­auswertung der Handys

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