Augsburger Allgemeine (Land West)
Geldwäsche beim Bäcker
Italiener brachten Falschgeld in Umlauf
Kempten
Weil er mindestens 138 gefälschte 50-Euro-Scheine in Verkehr brachte, hat die Große Strafkammer des Kemptener Landgerichts einen 31 Jahre alten Mann zu vier Jahren Haft verurteilt. Sein 25-jähriger Komplize erhielt dreieinhalb Jahre. Die beiden Männer hatten sich laut Anklageschrift die falschen Fünfziger in Italien besorgt. In Deutschland kauften die Italiener mit den Blüten dann im gesamten süddeutschen Raum Kleinigkeiten ein – vor allem in Bäckereien. Auf diese Weise erhielten sie „sauberes“Wechselgeld.
Nach einem Verständigungsgespräch zwischen Gericht, Verteidigern und Staatsanwaltschaft legten die beiden Angeklagten ein Geständnis ab. Sie verrieten aber nicht, von wem sie die Blüten in Italien gekauft hatten. Vermutlich erhielten sie das Falschgeld in Neapel aus Mafiakreisen, bewiesen ist das aber nicht. Der jüngere der beiden Täter war offensichtlich nur eine Art Gehilfe. Er sagte aus, er habe von seinem Komplizen 600 Euro für seine Einkaufstouren bekommen, das meiste Wechselgeld habe der 31-Jährige eingesteckt.
Die Ermittler kamen den beiden Männern unter anderem über Bilder von Überwachungskameras auf die Spur. Dort waren beispielsweise die Tätowierungen eines Täters gut zu sehen. Über deren Facebook-Profile konnte dann die Identität der jungen Männer festgestellt werden. Eine Funkzellenauswertung der Handys