Stadträte wollen Neubau statt Sanierung

Im Grünamt soll in den nächsten Jahren viel gebaut werden

Im Botanischen Garten könnte in den kommenden Jahren viel gebaut werden: Der Umweltausschuss des Stadtrates möchte die Gebäude des Grünamtes sowie ein Sozialgebäude und eine Werkstatt generalsanieren bzw. neu bauen lassen. Die Verwaltung hatte den Stadträten eigentlich nur diverse Sanierungsmaßnahmen für gut zwei Millionen Euro vorgeschlagen. Doch beeindruckt von einem Ortstermin sahen die Stadträte keinen Sinn in Sanierungen, etwa am Dach der Werkstatt. Die Rede war von „Flickschusterei“.

Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) und Grünamtsleiterin Anette Vedder versuchten, die Stadträte zu bremsen. Es gebe seit mehr als zehn Jahren Verbesserungsbedarf, bisher sei aber nie genug Geld da gewesen. Immerhin stehe jetzt Geld für die Dachsanierung zur Verfügung. „Wenn man das stoppt, ist das Geld weg. Und ob der Finanzausschuss bei einer großen Lösung mitmacht, ist ungewiss.“Auch Vedder sagte, dass ihr eine kleine Lösung lieber sei als keine. Bremsen ließen sich die Räte davon nicht. „Jetzt eine halbe Million Euro in eine Dachsanierung zu stecken, ist verballertes Geld“, so Peter Schwab (CSU). Aus seiner Sicht sei das Gebäude nicht mehr passend. Er plädiere für einen Neubau. „Gehen tut alles, wie man beim Theater sieht. Und Zwang in die Angelegenheit lässt sich nur reinbekommen, wenn wir jetzt Nein sagen.“

Die Stadträte stimmten dafür, einen Masterplan für die Gebäude zu erstellen. Geld solle im Nachtragshaushalt bereitgestellt werden. Grünes Licht gab es außerdem für den Bau eines Treibhauses, in dem Sukkulenten und Kakteen eine Heimat finden. Der Botanische Garten hat eine Sammlung, die momentan nicht präsentiert werden kann. Das Gebäude soll an die bestehenden Gewächshäuser angegliedert werden. Die Kosten dürften bei 320 000 Euro liegen. Finanzieren will das der Freundeskreis des Botanischen Gartens durch Spenden.