Augsburger Allgemeine (Land West)

Sanierung zweier Bäder als Kompromiss

Abstimmung Heute stimmt der Gersthofer Stadtrat über die Zukunft der Gerfriedsw­elle ab. Und nicht nur das. Fraktionen äußern sich

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Neubau des Paul-KleeGymnas­iums auf dem Sportplatz, Bädersanie­rung und ein Verkehrsko­nzept für die Neue Mitte Gersthofen – ein strammes Programm hat der Gersthofer Stadtrat bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e. Diese beginnt am heutigen Mittwoch, 26. Juli, um 18 Uhr im Großen Sitzungssa­al des Rathauses.

Nicht zuletzt die Zukunft der in die Jahre gekommenen Bäder Gersthofen­s beschäftig­t die Fraktionen: Bis zu 3500 Besucher tummeln sich an schönen Tagen im Gersthofer Freibad Gerfriedsw­elle. Und das können die Badegäste wohl noch die nächsten 25 bis 30 Jahre tun – wenn es nach dem städtische­n Werkaussch­uss geht.

Einstimmig beschloss das Gremium, wie berichtet, dass das beliebte Freibad saniert werden soll, ebenfalls das Hallenbad. Die Sanierung der Gerfriedsw­elle kostet voraussich­tlich 6,3 Millionen Euro inklusive Steuern, die des Hallenbads weitere 5,5 Millionen.

Nun haben sich zwei Fraktionen noch einmal geäußert. Die CSU Gersthofen sieht die Sanierung der beiden Bäderstand­orte als Kompromiss, schreibt Fraktionsv­orsitzende­r Max Poppe in einer Pressemitt­eilung. Die Fraktion habe bereits im Jahr 2010 ein detaillier­tes Konzept für ein Ganzjahres­bad an der Sportallee – dem Standort der Gerfriedsw­elle – ins Spiel gebracht. „Überlegung­en auf der grünen Wiese erteilen wir auch in Zukunft eine Absage“, betont Poppe. Da die Stadt bisher keinerlei Erfolge beim Erwerb geeigneter Grundstück­e hatte, sei eine Sanierung im Bestand aktuell ohne Alternativ­e.

„Jedoch hätten wir durch die Zusammenle­gung an einem Standort endlich die knapp 250000 Euro pro Jahr vermieden, die alleine durch das wechselsei­tige Hoch- und Runterfahr­en beider Bäder sowie die doppelte Abnutzung entstehen.“Diese Entscheidu­ng wird laut Poppe nun um weitere 20 bis 25 Jahre mit entspreche­nd hohem Gesamtdefi­zit für die Stadt Gersthofen aufgeschob­en.

Für eine Zusammenle­gung an der Sportallee hatte die CSU-Fraktion angeregt, anstelle der Sportallee zukünftig das südliche Ende der Siedlerstr­aße als Hauptersch­ließungswe­g vorzusehen und im Bereich des Rosenbergp­latzes neue und leistungsf­ähigere Parkmöglic­hkeiten zu schaffen. Aus Sicht der CSU kann der heutige Eingang an der Sportallee für Badegäste, die zu Fuß, mit dem Rad oder Bus kommen optimiert und der Straßenrau­m entschärft und aufgewerte­t werden.

Auch die Fraktion SPD/Grüne hat sich zur Werkaussch­usssitzung geäußert. Fraktionsv­orsitzende­r Peter Schönfelde­r schreibt, die elf Millionen Euro teure Sanierung sei einstimmig beschlosse­n worden, da die geplanten Maßnahmen beide Bäder laut Verwaltung für mindestens 20 Jahre funktionst­üchtig machen. „Damit ist ein Neubau beider Bäder als Kombibad auf der grünen Wiese offenbar vom Tisch und somit eine unserer Forderunge­n nicht umsetzbar“, so Schönfelde­r.

Eins verwundere jedoch: „Als vor Jahren die Stadtratsf­raktion SPD/ Die Grünen den Neubau auf der grünen Wiese forderte und sich abzeichnet­e, dass Millionen für eine Sanierung notwendig sind, war Karl-Heinz Wagner ein wortgewalt­iger Gegner unseres Vorschlage­s.“Als Demokraten habe die Fraktion die damalige Abstimmung gegen den Neubau akzeptiert.

„Hätte damals Karl-Heinz Wagner für unseren Vorschlag gestimmt, wir hätten mit seiner Stimme eine knappe Mehrheit erhalten können und wir hätten heute eine aktuelle Baustelle und das ,Kombibad’ auf der grünen Wiese würde sich bereits abzeichnen.“Zudem hätte man sich die nun beschlosse­nen Sanierungs­kosten weitestgeh­end sparen können.

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Foto: Marcus Merk 6,3 Millionen Euro will die Stadt Gerst hofen dafür ausgeben, dass die Besucher der Gerfriedsw­elle auch in den nächsten 25 Jahren Spaß haben.

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