Augsburger Allgemeine (Land West)
Hoher Besuch in der Kirche St. Martin
Fest Konradshofen feiert den Abschluss der Renovierung mit Weihbischof Florian Wörner
Konradshofen Man sah es den Kirchenbesuchern beim Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin im Scherstetter Ortsteil Konradshofen an: Sie freuten sich über die gelungene Innen- und Außensanierung. Ortspfarrer Sebastian Kandeth sprach von einem Glanz, der mit dem Blau des Himmels um die Wette strahle. Weihbischof Florian Wörner nannte die Kirche „ein herrliches Schmuckkästchen“.
Dabei verdeutlichte er, dass die Renovierungsmaßnahmen nicht dem Status der Kirchengemeinde dienen. Es gehe vielmehr darum, Gott die Ehre zu erteilen. Der Festgottesdienst wurde umrahmt vom Projektchor Konradshofen-Grimoldsried und der Musikkapelle. Die beiden Ensembles sorgten mit Präzision, komplexer Stimmführung und homogenem Wechselspiel für dynamischen Klangzauber und festliche Atmosphäre zugleich.
Dagegen hatten die beiden Abordnungen der freiwilligen Feuerwehr und des Soldaten- und Veteranenvereins es schwer, im Altarraum mit ihren bunten und edlen Fahnen zu punkten. Der Glanz und Prunk der Decken- und Wandgemälde, Säulen und Glasfenster boten bereits Blickfang genug.
Und da war schließlich ja auch noch Weihbischof Florian Wörner. „Wir freuen uns sehr, dass er mit uns das Pontifikalamt zelebriert“, begrüßte Pfarrer Sebastian Kandeth den Gast aus Augsburg. Wörner ging zunächst auf die hohe Handwerkerund Zimmermannskunst ein. Sie habe Großes geleistet. Die Gläubigen forderte er auf, Zeit mit Gott zu verbringen. „Die Kirchenrenovierung motiviert, ins Gotteshaus zu kommen, Gott zu suchen und zu finden und die Saat des Guten zu säen“, verdeutlichte er. Kirchenpfleger Wilfried Bravi griff die 14-monatige Bauzeit auf. Mit dem Abschluss sei eine lange Durststrecke überwunden. „Die Kirche hat sich wie Phönix aus der Asche erhoben und lädt mehr als je zuvor zum Eintreten ein.“
Große Listen mussten abgearbeitet werden
Wie dringend die Instandsetzung der über 300 Jahre alten Kirche war, zeigt ein Blick in die Ausführungsliste. So mussten unter anderem der Dachstuhl saniert, das Dach eingedeckt und der Außenputz erneuert werden. Zudem wurden Kirchenfenster repariert, Deckengemälde restauriert und die Elektrik auf den neuesten Stand gebracht. Auch vor dem Glockenturm und der Kirchturmuhr machten die Arbeiten nicht Halt. Kirchenpfleger Wilfried Bravi bezifferte die Gesamtkosten auf rund 550 000 Euro. Nach Abzug der Zuschüsse verbleibe ein Eigenanteil von circa 130000 Euro. Doch hier sei ihm und der Kirchenverwaltung nicht bange: „Die Pfarrei ist gut aufgestellt.“Darüber hinaus weise das Spendenbarometer fast 22 000 Euro auf. An die Gemeinschaft innerhalb der Kommune appellierte auch Zweite Bürgermeisterin Daniela Bravi bei einer Feier in der ehemaligen Schule. Dieses Miteinander sei eine der Stärken der Gemeinde. Höhepunkt des Festakts war der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde. Wörner notierte: „Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit segne alle Bürger der Gemeinde.“