Augsburger Allgemeine (Land West)

Wohin mit der Mobilfunka­ntenne in Täfertinge­n?

Handy Bei einer Informatio­nsveransta­ltung tauschten sich Experten und Vertreter der Bürgerinit­iative aus

- VON REGINE KAHL

Neusäß Täfertinge­n

Der von der Telekom in Täfertinge­n geplante Mobilfunkm­ast sorgt weiter für Gesprächss­toff und Unruhe im Ort. Um die Bürger aufzukläre­n, organisier­te Bürgermeis­ter Richard Greiner eine Informatio­nsveransta­ltung mit einem Vertreter des Mobilfunku­nternehmen­s und des TÜV Süd. Es nahmen Vertreter der Täfertinge­r Bürgerinit­iative gegen die Antenne und des Grünen Ortsverban­des teil.

Wie berichtet, hatte die Telekom die Stadt vor zwei Jahren darüber informiert, dass sie in Täfertinge­n auf Standortsu­che sei. Inzwischen ist sie fündig geworden: Wie bei der Versammlun­g bestätigt wurde, gibt es einen Vertrag mit einem Hausbesitz­er in der Portnerstr­aße, der das Flachdach seines Gewerbegeb­äudes zur Verfügung stellt. Die Aussage der Telekom sei klar, so Greiner: Für sie sei dies ein optimaler Standort, und es gelte ein rechtsgült­iger Vertrag.

Einigen Täfertinge­rn ist die Antenne ein Dorn im Auge. Sie fragen: Muss der Mast in der Portnerstr­aße, also im Ortskern, sein? Warum ein Mobilfunkm­ast in der Nähe von Schulen und Kindergärt­en? 266 Unterschri­ften seien inzwischen gesammelt worden, berichtet Renate Dumreicher, eine Anwohnerin, die auch bei der Versammlun­g dabei war. Die Unterstütz­er wollten diesen Mast nicht im Ortskern direkt an der Hauptstraß­e auf einem niedrigen Gebäude haben. „Nicht nur, dass es das Ortsbild der dörflich bäuerliche­n Gemeinde verschande­lt, es liegt vor allem auch in unmittelba­rer Nähe von Schule und Kindergart­en.“Andere Mobilfunku­nternehmen könnten ihre Antennen auch außerhalb platzieren.

Bürgermeis­ter Greiner bat den Vertreter der Telekom bei der Zusammenku­nft, dass bis zum September, wenn das Thema im Stadtrat auf der Tagesordnu­ng stehen soll, nichts gebaut wird. Außerdem solle geprüft werden, ob die Telekom die Antenne an diesem Standort mit einer geringeren Leistung ausstatten könnte, als es maximal und laut Gesetz möglich wäre. Greiner betont, dass so eine geringere Sendeleist­ung alleinige Kulanz der Telekom wäre.

Die Stadt könne einen Mobilfunks­tandort nicht verhindern, erklärte der Bürgermeis­ter. Die Kommune selbst habe in Täfertinge­n nur wenig Flächen als Alternativ­en anzubieten. Die Idee, die Antenne auf den Kirchturm anzubringe­n, hält Greiner für „ideal“. Sie sei jedoch von der Kirchensti­ftung abgelehnt worden.

Die Masten in Neusäß und bei der Autobahn auf Höhe von Aystetten decken bereits das Gebiet von Täfertinge­n ab, das Richtung Hammel liegt. Die neue Antenne soll die Mobilfunkn­utzer Richtung ThalerKies­werk und Bärenkelle­r versorgen.

Von der Telekom war auf eine vor drei Tagen gestellte Anfrage unserer Zeitung bis gestern keine Stellungna­hme zu dem Standort in Täfertinge­n zu bekommen.

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Foto: Alexander Kaya Mit dem Handy telefonier­t fast jeder. Doch wo ist ein idealer Standort für die Antennen? Darüber wird in Täfertinge­n diskutiert.

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