„Taten einer Bande“

Wer hat Katalysatoren im Auge?

In der Nacht zum Samstag wurden bei einer Firma in Gersthofen 20 Katalysatoren aus abgestellten Fahrzeugen gestohlen. War das ein Einzelfall?

Klingler: Vor zwei Jahren wurden bei derselben Firma im März und August jeweils 18 Katalysatoren gestohlen. Im gleichen Zeitraum wurden in Zusmarshausen in einer anderen Firma alle Katalysatoren ausgebaut, sodass wir damals einen Zusammenhang darin gesehen haben.

Denken Sie, dass Banden unterwegs sind? Klingler: Bei den Diebstählen der letzten zwei Jahre haben wir keinen Täter ermitteln können, aber für eine Einzelperson ist es viel zu aufwendig, 20 Katalysatoren auszubauen. Dafür muss nämlich die Auspuffanlage entfernt werden, und das kostet Zeit. Somit gehen wir von einer Bande aus, die die Katalysatoren ins Ausland bringt und dort als Ersatzteile verkauft.

Wie hoch ist denn der Schaden pro Diebstahl?

Klingler: Die Katalysatoren aus kleinen Lastwägen kosten jeweils um die 1700 Euro. Die von Autos etwas weniger. Die Reparatur kostet nicht viel und ist schnell gemacht.

Gibt es noch andere Autoteile, die gerne entwendet werden?

Klingler: Beliebte Teile, die gestohlen werden, sind vor allem Airbags aus Autos, die bei Gebraucht- und Neuwagenhändler auf dem Abstellplatz stehen. Gerne greifen Diebe auch bei Spiegeln von Lastwägen, Felgen und kompletten Reifen zu, da es Sachen sind, die man leicht ausbauen kann. Von den besonders schweren Diebstählen sind einige Vorfälle dabei, bei dem Diesel aus dem Tank gepumpt wird. Der letzte dieser Art war erst vor zwei Wochen.

Werden Autoteile nur im Industriegebiet gestohlen oder auch in Wohngebieten? Klingler: Hauptsächlich betrifft es Lastwagen in abgelegenen Gegenden und Industriegebieten. Diebstähle an Autos erfolgen bei Händlern. Gersthofen hat das Problem, dass es nah an der Autobahn und der Bundesstraße liegt und die Täter so schnell fliehen können. Interview: Jessica Socher

● Thomas Klingler, stellvertreten der Leiter der Polizeiinspektion Gersthofen