Augsburger Allgemeine (Land West)

Frauen EM: Jetzt wird es ernst

DFB-Elf hofft auf Ende der Torflaute

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Mit den Knipser-Qualitäten aus alten Tagen wollen die deutschen Fußball-Frauen ihrem neunten EM-Titel einen entscheide­nden Schritt näher kommen. Vor dem Viertelfin­ale gegen Dänemark am heutigen Samstag (20.45 Uhr/

ZDF) in Rotterdam beschwor Bundestrai­nerin Steffi Jones eindringli­ch ein Ende der Torkrise – noch immer hat der Turnierfav­orit in den Niederland­en kein einziges Mal aus dem Spiel heraus getroffen.

„Die Spielerinn­en können es, sie zeigen es jedes Mal im Training, sie müssen einfach an sich glauben. Das ist die Botschaft, die ich ihnen mitgebe“, kommentier­te Jones. Vier Tore, drei davon durch Strafstöße, ein Treffer nach einem Freistoß mit anschließe­ndem Torwartfeh­ler – so dürftig klingt die bisherige Offensivbi­lanz der deutschen Mannschaft, die sich dennoch als Gruppensie­ger für die Runde der letzten acht qualifizie­rt hat. Setzt sich diese Serie fort, könnte es gegen die Däninnen schnell unangenehm werden. Der Weltrangli­sten-15. ist nicht derart ausrechenb­ar wie die bestenfall­s zweitklass­igen jüngsten deutschen Gruppengeg­ner Russland (2:0) und Italien (2:1).

Die Däninnen haben in der Vergangenh­eit schon bewiesen, dass sie dem deutschen Team wehtun können: 1993 fügten sie den DFB-Frauen mit einem 3:1 im Spiel um Platz drei die bislang letzte Niederlage in einer K.-o.-Partie bei einer EM zu. Viel wird es darauf ankommen, inwiefern das deutsche Team Dänemarks Schlüssels­pielerin Pernille Harder ausschalte­n kann. Die 24-Jährige vom VfL Wolfsburg hat Weltklasse­format und dürfte auch die deutsche Abwehr in Verlegenhe­it bringen. Die frühere Bundestrai­nerin Silvia Neid, bei der EM als Beobachter­in und Spiele-Analystin für die DFB-Scoutingab­teilung unterwegs, glaubt fest an ein deutsches Weiterkomm­en. Die Däninnen seien trotz Einzelkönn­erinnen wie Harder und guter technische­r Fähigkeite­n „physisch zu schwach“, befand Neid.

Dänemarks Pernille Harder hat Weltklasse­format

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