Augsburger Allgemeine (Land West)
Rufe nach schnellerer Abschiebung
Messerattacke Hamburger Attentäter war als Islamist bekannt
Hamburg
Nach der Messerattacke eines ausreisepflichtigen Asylbewerbers in Hamburg wird der Ruf nach einer schärferen Abschiebepraxis lauter. Der 26-Jährige war den Behörden als Islamist bekannt, wurde aber als nicht unmittelbar gefährlich eingestuft. Die Ermittler versuchen noch, das Motiv für die Tat aufzuklären, bei der am Freitag ein 50-Jähriger getötet und sieben weitere Personen verletzt wurden. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer spricht von einem „verfahrenstechnischen Teufelskreis“und fügt hinzu:. „Wenn eine Radikalisierung bekannt ist, müssen solche Personen aus dem Verkehr gezogen und festgesetzt werden, bevor sie Taten begehen.“SPD-Innenexperte Burkhard Lischka meinte: „Auch wenn die konkreten Umstände noch unklar sind, stellt sich die Frage, warum der Mann nicht in Abschiebehaft saß.“Erst am Samstag war das Gesetz zur besseren Durchset- zung der Ausreisepflicht in Kraft getreten. Danach können Ausreisepflichtige, von denen eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben oder die innere Sicherheit ausgeht, einfacher in Abschiebehaft genommen oder überwacht werden.
Der Hamburger Fall hat aber auch seine Helden. Viele sind ausländischer Herkunft, wie auf der
Dritten Seite zu lesen ist. Im Kom mentar ordnet Simon Kaminski die Tat ein.