Augsburger Allgemeine (Land West)

Statt Partystimm­ung eine ruhigere Atmosphäre

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war dieser rhythmisch­e Generalang­riff, der die Besucher auf Teufel komm raus zum Tanzen bringen wollte. Wo in den vergangene­n Jahren der Schwerpunk­t des Festivals auf Partystimm­ung gelegen war, die zum Beispiel mit Balkan Brass zum schweißtre­ibenden Höhepunkt getrieben wurde, herrschte in diesem Jahr eine verhältnis­mäßig ruhigere Atmosphäre. Neo Flamenco aus Spanien, Neo Folk aus Polen und afrikanisc­her Retro-Pop aus dem Sudan wurden gespielt, kunstvoll erarbeitet und progressiv. Nicht die Unterhaltu­ng, sondern die Kunst solle in diesem Jahr im Vordergrun­d stehen, erklärte Kurator Girisha Fernando dazu. Was ihm bravourös gelang. Ob im nächsten Jahr wieder mit mehr Rambazamba zu rechnen sei, wollte er nicht preisgeben. Vermisst aber hat ihn wohl niemand, denn die ruhigere, aber immer noch ausgelasse­ne Stimmung war nicht schlechter als das wildere Treiben in den Vorjahren.

Doch zurück zum Dekanatsga­rten, auf dessen Bühne sich am Samstagabe­nd eine Avantgarde-Legende der alten Schule die Ehre gab. Saxofonist Idris Ackamoor, der seit 1971 mit seiner Band „The Pyramids“dem Funk und der freien Improvisat­ion huldigt, erarbeitet­e gemeinsam mit Musikern aus dem Umfeld des Grandhotel Cosmopolis ein Programm, das am Samstagabe­nd zwei Mal beeindruck­te. Ein Special, das den hohen Anspruch des Festivals der Kulturen noch einmal eindrucksv­oll unterstric­h.

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Foto: Zwang Eriksson Ein Höhepunkt: Der Auftritt von Saxofonist Idris Ackamoor.

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