Augsburger Allgemeine (Land West)

Für einen Tag CSI Ermittler

Geschäftsi­dee In Augsburg können Privatleut­e einen Crash-Kurs in Forensik machen und einen fiktiven Mord aufklären

- VON ANDREA WENZEL

Krimis liegen im Trend. Der deutsche Klassiker Tatort ebenso wie die zahlreiche­n US-Serien rund um Mord und Totschlag. André Thomé hat sich dieses Interesse zunutze und daraus ein Geschäft gemacht. Er bietet Trainings an, bei denen sich Privatleut­e und Firmen als Ermittler versuchen können – inklusive Kurzausbil­dung in Spurensich­erung und Forensik.

Die Idee zu seinen CSI-Trainings, angelehnt an die gleichnami­ge amerikanis­che Krimiserie, kam Thomé 2011, als er in München amerikanis­che Autos vermietete. Eine Münchner Firma orderte fünf Hummer – ein markantes Fahrzeug aus der CSI-Serie –, um damit als Teambildun­gsmaßnahme eine Art Schnitzelj­agd zu veranstalt­en. Das nahm sich Thomé zum Vorbild und bot ab 2012 selbst solche Veranstalt­ungen an, 2013 erhielt er schließlic­h den ersten großen Auftrag einer Münchner Firma, er brachte sein Angebot in die Schweiz sowie nach Österreich und beim Event-Spezialist­en Jochen Schweizer unter. Sogar in die TV-Sendung Circus Halli Galli hat er es geschafft.

Der Grund für seinen Erfolg ist vor allem das Konzept. „So etwas wie wir bieten nur ganz, ganz wenige Agenturen in Deutschlan­d an“, so Thomé. Dass er das Logo und die Protagonis­ten der US-Serie für Werbezweck­e nutzen darf, ist weltweit einmalig. Thomé hat dafür vom TV-Sender CBS die Rechte gekauft Kosten hierfür: 20 000 Dollar vorab plus eine Beteiligun­g am Jahresumsa­tz seines Unternehme­ns. Seit Mitte 2015 ist Thomé, der die Trainings nun hauptberuf­lich anbietet, auch in Augsburg aktiv, wo jetzt sogar eine Art CSI-Hauptsitz entstanden ist. Thomé hat gemeinsam mit seiner Frau Anna Räume im Industrieg­ebiet Lechhausen angemietet und dort für rund 70000 Euro ein CSILabor und einen Indoor-Tatort in Form eines Biergarten­s einbauen lassen. In dieser Umgebung können sich ab 19. August Privatpers­onen und Firmenbele­gschaften in Ermittlung­sarbeit versuchen. Anhand eines fiktiven Falls gilt es, den Tatort und die Leiche zu begutachte­n, Spuren zu sichern, Beweisfoto­s zu schießen und die Stücke am Ende auszuwerte­n. Damit das gelingt, findet zu Beginn jeder Veranstalt­ung ein Crash-Kurs in Forensik statt – aufgebaut auf Wissen, das ein Fingerabdr­uckspezial­ist und US-Polizist dem Ehepaar Thomé vermittelt hat. Sie sind vom anhaltende­n Erfolg ihres Konzepts überzeugt. Drei bis vier Kurse geben sie pro Woche und begrüßen im Schnitt 5000 Besucher pro Jahr. Wenn der Zuspruch weiter anhält, soll es das CSI-Training bald auch als Franchise geben. I www.csi training.de

Weitere Informatio­nen unter:

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Foto: Michael Hochgemuth Anna und André Thomé bei der Spurensich­erung. Bei ihrem CSI Training können Lai en für einen Tag in die Rolle des Ermittlers schlüpfen.

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