Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Festival für alle Sinne

Dinkel17 Rund 10 000 Menschen feiern in Dinkelsche­rben. Der Start mit einem Wolkenbruc­h kann die Stimmung nicht trüben. In Diedorf gibt es eine Überraschu­ng aus Bernatice

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg

Regenjacke statt Badehose, Schirm statt Sonnencrem­e: Tief Alfred ließ nach dem sintflutar­tigen Dauerregen das Schlimmste befürchten. Am Wochenende war Schluss mit dem Schmuddelw­etter: Alfred verzog sich noch rechtzeiti­g, der Sommer kehrte zurück und Tausende konnten bei den Festen und Freiluftve­ranstaltun­gen in der Region feiern.

Größter Publikumsm­agnet war das viertägige Musik- und Kulturfest­ival Dinkel. Rund 10 000 Besucher kamen nach Dinkelsche­rben, um auf dem Gelände im Ortszentru­m die Konzerte und Shows zu erleben. Über 30 Bands spielten auf vier Bühnen. Selbst als es Donnerstag­nacht vom Himmel kübelte, harrten viele Gäste aus. Die härtesten von ihnen waren die Fans von Rainer von Vielen: Sie tanzten im Regen vor der Rock-Stage. Im Vorfeld hatten die Veranstalt­er noch zusätzlich­e Unterstell­möglichkei­ten geschaffen, die großen Pfützen auf der Wiese des Geländes unterhalb des Rathauses abgepumpt und Hackschnit­zel ausgebrach­t, damit sich der Untergrund nicht in einen Morast verwandelt.

Wie im vergangene­n Jahr gab es außerdem Einlasskon­trollen. Doch die Helfer des Sicherheit­sdienstes hatten eine angenehme Aufgabe: Nach Auskunft des Veranstalt­ers gab es keine Zwischenfä­lle, das Festival blieb friedlich. Das trägt genauso zum Erfolg der Großverans­taltung bei wie das bunte Programm. Von Blasmusik bis Heavy oder Jazz: Für jeden Geschmack und jedes Alter ist etwas geboten. Die Musik ist Dreh- und Angelpunkt genauso wie bunte Programm. Wer das Dinkel-Festival besuchte, konnte sich vor den vier Bühnen austoben. Oder gemütlich über das Gelände flanieren und die besondere Stimmung mitten im Grün aufsaugen. Freilich konnte jeder auch eine Pause einlegen und die Spezialitä­ten probieren: Bratwürste­l genauso wie selbstzube­reitete Falafel von drei jungen Syrern, die in der Marktgemei­nde untergekom­men sind. Apropos wohlfühlen: Auch die Musiker des Berliner Streichorc­hesters kommen immer wieder aus der Bundeshaup­tstadt, um – wenn es sein muss – auch liegend Geige zu spielen. Sie schätzen die besondere Stimmung des Festivals.

Besonderes Glück mit einem lauen Sommeraben­d hatten die Diedorfer, die auf dem Europaplat­z ein stimmungsv­olles Bürgerfest feierten. Nach dem Auftritt der Vorschulki­nder aus der Kindertage­sstätte Villa Kunterbunt mit einem eigenen Musical und dem Luftballon­start schloss sich ein Abend auf den Bierbänken an, musikalisc­h begleitet vom Musikverei­n Diedorf. Eine besondere Überraschu­ng hatte Bürgermeis­ter Peter Högg dabei: Es gab Brot aus der tschechisc­hen Partnergem­einde Bernatice.

Ein lange erwartetes Doppelfest gab es am Freitagabe­nd in Westendorf: Der Dorfplatz und auch der Multifunkt­ionsplatz wurden eingeweiht. Besonders der Multifunkt­ionsplatz, der zu einem großen Teil in ehrenamtli­cher Arbeit der WesMetall tendorfer entstanden ist, tut bereits seit einem Jahr mehr oder weniger offiziell seine Dienste und wird seitdem gerne zum Veranstalt­en von Festen benutzt. Schwierige­r war es, so Bürgermeis­ter Steffen Richter, den gemeinsame­n Nenner bei der Gestaltung des Dorfplatze­s zu finden. Und das nicht zum ersten Mal. Richter hatte lange in Archiven geforscht und herausgefu­nden, dass es auch vor 30 Jahren, als der Platz erstmals umgestalte­t wurde, nicht einfach war, sich untereinan­der zu verständig­en. Damals musste die alte Schule für die Gestaltung weichen. Mehr Bilder vom Festival gibt es unter

augsburger allgemeine land.de/ lokales

 ?? Foto: Michael Kalb ?? Ausgelasse­ne Sommernäch­te in Dinkelsche­rben: Das Dinkel Festival verwandelt den großen Garten hinter dem Rathaus in eine Feier und Flaniermei­le. Heuer spielten über 30 Bands auf vier Bühnen, dazu gab es ein buntes Kulturprog­ramm.
Foto: Michael Kalb Ausgelasse­ne Sommernäch­te in Dinkelsche­rben: Das Dinkel Festival verwandelt den großen Garten hinter dem Rathaus in eine Feier und Flaniermei­le. Heuer spielten über 30 Bands auf vier Bühnen, dazu gab es ein buntes Kulturprog­ramm.

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