Augsburger Allgemeine (Land West)

Zweiter Fluchtweg aus dem Rathaus

Brandschut­z Sanierung in Gersthofen schreitet weiter voran: Jetzt wurde eine Außentrepp­e montiert

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen

Ein Notausgang für unzufriede­ne Gersthofer Stadträte? – Nein: Eine neue Metalltrep­pe ist der aus Brandschut­zgründen geforderte zweite Fluchtweg aus dem Gersthofer Rathaussit­zungssaal. Christian Lindner und Wolfgang Jung erledigen noch die letzten Handgriffe an dem Anbau auf dem kleinen Rathauspla­tz. Sie ist von außen über eine Glaswand geschützt und nicht zugänglich. Geöffnet werden kann sie lediglich von Menschen, die vom Rathaussit­zungssaal aus auf der Stiege nach unten gehen.

Sie drückt sich ganz nahe an die Fassage des Rathauses auf dem kleinen Rathauspla­tz. Dennoch hat sie eine wichtige Funktion. Denn seit dem Bau des neuen Gersthofer Verwaltung­sgebäudes vor mehr als 25 Jahren und seiner Einweihung am 10. Oktober 1993 wurden die Brandschut­zbedingung­en deutlich verschärft. So ist nun ein zweiter Fluchtweg Vorschrift.

Doch auch andere Umbauten waren und sind bis Ende dieses Jahres geplant, um das Rathaus dem aktuellen rechtliche­n Stand anzupassen. Diese fallen nun etwas aufwendige­r aus als zunächst während der Planungen erwartet.

Während der Arbeiten für den Brandschut­z und der Planungen für die beschlosse­ne elektronis­che Schließanl­age stellten sich Mängel am Rathausein­gang heraus. Der Eingang ist außerhalb der Geschäftsz­eiten von innen verschloss­en. Bürger können dann also nicht eigenständ­ig das Rathaus über den Haupteinga­ng verlassen. Die Türen sind nicht breit genug und lassen sich nur schwer bewegen. Daher sind de Anforderun­gen an einen Flucht- und Rettungswe­g hier nicht erfüllt. Die Breite des Windfangs von 1,90 Metern soll künftig vollständi­g genutzt werden. Dazu werden Schiebetür­en eingebaut. Die „Einschubta­schen“, in welche die Türen bei ihrer Öffnung einfahren, sollen außen angebracht werden. Als zusätzlich­er Nutzen können diese Taschen als Displaytaf­eln ausgelegt werden. Kosten soll das Ganze nach Angaben des Architekte­n Günter Utz etwa 50 000 Euro. Der ebenfalls geprüfte Umbau des kompletten Eingangsbe­reichs hätte mit rund 90 000 Euro zu Buche geschlagen.

Neben Umbauarbei­ten im ersten Stock wurden bereits im Kellergesc­hoss neue LED-Lampen eingebaut, welche die Gänge besser erhellen als bisher. Veraltet war die gesamte Beleuchtun­gsanlage im Rathaus, deswegen sollen bis Ende des Jahres neue Lampen eingebaut werden. Diese Arbeiten werden im Zuge der Brandschut­zsanierung des Gebäudes gleich mit erledigt. Das Untergesch­oss ist bereits mit dem neuen Licht ausgestatt­et und wesentlich heller als zuvor.

Insgesamt werden rund 400 Leuchten eingebaut. Das verursacht Investitio­nskosten von 61 000 Euro. Die Förderung wird voraussich­tlich 24 000 Euro betragen. Durch die neuen Lampen könnten künftig 70 Prozent des Stromverbr­auchs oder 35 000 Kilowattst­unden im Jahr eingespart werden. Die Ausgabe für die teure Beleuchtun­g werde sich nach Angaben der Bauverwalt­ung in acht Jahren amortisier­en. Die Lebensdaue­r für die neue Ausstattun­g wurde mit insgesamt 20 Jahren angesetzt.

Insgesamt wird die Gersthofer Brandschut­zsanierung im Rathaus ungefähr 1,6 Millionen Euro kosten.

 ?? Foto: Gerald Lindner ?? Eine neue Metalltrep­pe ist der aus Brandschut­zgründen geforderte zweite Fluchtweg aus dem Gersthofer Rathaus Sitzungssa­al. Christian Lindner (links) und Wolfgang Jung erledigen noch die letzten Handgriffe an dem Anbau.
Foto: Gerald Lindner Eine neue Metalltrep­pe ist der aus Brandschut­zgründen geforderte zweite Fluchtweg aus dem Gersthofer Rathaus Sitzungssa­al. Christian Lindner (links) und Wolfgang Jung erledigen noch die letzten Handgriffe an dem Anbau.

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