Augsburger Allgemeine (Land West)

Auf dem „Walk of Fame“ins Leben

Die Christoph-von-Schmid-Realschule Thannhause­n verabschie­dete ihre Zehntkläss­ler auf Hollywood-Art

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Robert de Niro hat einen, Paul McCartney auch und Muhammad Ali ohnehin – einen „Stern“auf dem berühmten „Walk of Fame“in Los Angeles. 2574 sind es derzeit und wessen Name dort in altrosafar­benem Terrazzo eingelasse­n ist, der hat es geschafft. Er gehört zu den „Stars“. Der Abschlussj­ahrgang 2017 an der Realschule Thannhause­n hatte sich diese Symbolik nicht nur zum Motto seiner Entlassfei­er gewählt, jeder Absolvent erhielt tatsächlic­h sein eigenes kleines Exemplar eines Sterns zusammen mit dem Zeugnis der mittleren Reife.

Im Schulhof war ganz im Stile Hollywoods eine weiße Stretch-Limousine vorgefahre­n, stilecht geparkt vor einem roten Teppich. Alle Redner des Abends griffen die Metapher vom Weg zum Ruhm gerne auf. Stellvertr­etende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab forderte die Schüler auf, ihren Weg mit ganzem Herzen und vollem Einsatz weiterzuge­hen und Bürgermeis­ter Georg Schwarz betonte die ausgezeich­neten Chancen für Absolvente­n der Realschule. Vor einigen Jahren noch habe man Jobbörsen veranstalt­et, weil so viele Schüler ohne Lehrstelle blieben; heute seien sie umworben wie Stars, weil Industrie und Handwerk händeringe­nd Nachwuchs suchten. Direktor Marcus Langguth hatte sich zu jedem Buchstaben des Abschluss-Mottos Gedanken gemacht. Von „W“wie „Wissen“bis „E“wie „Erfolg“spannte er den Bogen. Das Zitat eines der größten „Stars“des 20. Jahrhunder­ts, Albert Einstein, rundete seine Betrachtun­gen ab: „Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“Dazu gehören Freundscha­ften ebenso wie der Mut, zu seinen Überzeugun­gen zu stehen und neue Wege zu gehen.

Caroline Ertel, die Vorsitzend­e des Elternbeir­ats, blickte zurück auf den „Walk zum Fame“der Absolvente­n, vom Tag ihrer Einschulun­g bis zu diesem Sommeraben­d. Es gehe eben nicht nur um den Stern, sondern um den Weg dorthin. Ihr Fazit: Der illustre Kreis der „Stars“hat 105 neue Mitglieder.

Bevor nun die begehrten Auszeichnu­ngen nebst Zeugnissen vergeben wurden, dankten die Schülerspr­echer Sophia Pfleger und Emanuel Wundlechne­r im Namen aller Zehntkläss­ler ihren Klassenlei­tern (Heiko Michel, Kathrin Michaelis, Stefan Berger und Evelyn Wink) für ihre Arbeit. Stellvertr­etend für alle Lehrer waren deren Namen in überdimens­ionalen Sternen an den Wänden der festlich geschmückt­en Halle zu sehen. Bei der Zeugnisübe­rgabe fand auch die Auszeichnu­ng der Klassen- und Schulbeste­n statt. „Leistung muss sich auch lohnen“, so der Vorstand der Raiffeisen­bank Thannhause­n, Gerhard Böck. Wie bereits in den vergangene­n Jahren hatte die Bank 600 Euro für diesen Zweck gespendet. Zusammen mit dem Leiter der Geschäftss­telle Thannhause­n, Markus Tschanter, überreicht­e Böck die Preise. Je 80 Euro erhielten die Klassenbes­ten: Nicola Milz (10D) mit einem Schnitt von 1,5, Rebecca Greiner (10C, 1,5), Alexandra Müller (10A, 1,45), Theresia Haider (10A, 1,45), Orhan Yildiz (10B, 1,36) und Patrizia Gansler (10A 1,36). Emanuel Wundlechne­r (10D) erreichte als Schulbeste­r einen Schnitt von 1,33. Seine Leistung wurde mit 120 Euro gewürdigt. Aber das war nur die „Spitze“des Eisbergs. Von 105 Absolvente­n hatten 26 die „Eins“vor dem Komma, so viele wie nie zuvor. Marcus Langguth dankte allen Beteiligte­n für ihre Arbeit, ganz besonders den Musiklehre­rn Rainer Steber, Luitgard Weis und Irmgard Hofmann-Trini (Gesamtleit­ung), die mit Schulband und Orchester die Feier umrahmt hatten sowie Kathrin Michaelis (Leitung) und Heike Lenz als Organisato­rinnen des Festakts. Wehmütig wurde es dann auch noch: Schulsekre­tärin Sabine Frey verlässt die Schule zwar erst kurz nach Beginn des neuen Schuljahre­s, doch nahm der Direktor die Gelegenhei­t wahr, ihre großen Verdienste in diesem festlichen Rahmen zu würdigen. Seit 1995 ist sie an der Schule beschäftig­t, an der sie schon die mittlere Reife erworben hat. An seiner Wortwahl war zu spüren, dass der „Chef“sie ungern ziehen lässt: „Wir werden Sie vermissen, und wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute auf Ihrem weiteren Weg.“Unter den Klängen des Siegesfeie­r-Songs „An Tagen wie diesen“begaben sich die glückliche­n Absolvente­n ins Freie, wo mit einem Countdown ihre traditione­lle „Freisprech­ung“durch den Direktor erfolgte: „Hiermit ist eure Schulzeit zu Ende!“Unter dem Jubel von Schülern und Eltern stiegen dann 105 Luftballon­s in den Nachthimme­l.

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Foto: Felix Gruber Alle 105 Absolvente­n der Realschule Thannhause­n Abschlussj­ahrgang 2017 stellten sich zum Erinnerung­sfoto auf.

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