Augsburger Allgemeine (Land West)
Olympischer Handel: LA sagt Danke
Die Geschichte der Olympischen Spiele ist derart vollgepflastert mit Skandalen und Korruption, dass man sich wundern muss, wie die Idee des alten Pierre de Coubertin „Feste zu schaffen für die Jugend der ganzen Welt“bis heute überlebt hat. Weil der Franzose vorrangig Pädagoge war, stand ihm der Sinn nicht nach Leistungssport, sondern noch Höherem. Wenn sich die Weltjugend die Zeit überhaupt mit Sport vertreiben sollte, dann nicht zum Selbstzweck sondern als Vehikel zur moralischen und sozialen Reifung. Ein Effekt, der dem Sport bis heute zuzuschreiben ist – Olympischer Spiele bedarf es darf nicht.
Trotzdem lebt Coubertins Idee – wenn auch in zeitgeistiger Form. Man sieht das daran, dass es noch immer Bewerber für die Austragung gibt, denen der Zuschlag Millionenbeträge an Schmiergeldern wert ist. Auch die Olympia-Vergabe an Tokio, Gastgeber 2020, ist von dunklen Geldströmen umflossen. Dass diese Summen Peanuts sind, im Vergleich mit den Milliarden für neue Sportstätten, die später leerstehen, und der Gigantomanie komplette