Augsburger Allgemeine (Land West)

Behinderte­n WC: Gablingen hat keine Lösung

Varianten sind dem Gemeindera­t zu teuer. Schule wird saniert

- VON PETRA KRAUSS STELZER

Zum Bau von Behinderte­ntoiletten im Bürgerhaus Gablingen-Siedlung und in der Grundschul­e Gablingen gibt es immer noch keine Entscheidu­ng. Obwohl sich der neue Mitarbeite­r des gemeindlic­hen Bauamts, Stephan Böhnlein, intensiv mit dem schon viele Monate diskutiert­en Thema befasst hatte und nun dem Gemeindera­t die möglichen Lösungen vortrug, fasste dieser wieder keine Entscheidu­ng. Vielmehr sollen die Projekte noch einmal vom Bauausschu­ss und von Fachleuten des Landratsam­tes bewertet werden.

Bei der Untersuchu­ng der Räumlichke­iten im Bürgerhaus der Siedlung stellte Stephan Böhnlein fest, dass die vorliegend­en Pläne gar nicht der Realität entsprache­n. Die vorhandene­n Leitungen waren mittels einer Kamerabefa­hrung überprüft worden, so Bürgermeis­ter Hörmann auf Rückfrage. Eine Teilfläche der Kegelbahn im Keller für die Behinderte­ntoilette zu benutzen, kommt nach Böhnleins Untersuchu­ng nicht infrage, da der Raum nicht barrierefr­ei zugänglich ist und kein direkter Leitungsan­schluss besteht.

Vom früheren Schützenra­um im Keller, der vom Gartenbauv­erein und einigen Gruppen genutzt wird, könnte man den hinteren Thekenbere­ich für den Toilettene­inbau abtrennen. Der Schützenra­um müsste dann aber immer zugänglich sein, beschrieb er einen Haken an dieser Lösung. Einbauen könnte man Toiletten auch am jetzigen Toilettens­tandort im Keller. Allerdings müsste bei der Situierung im Keller ein Treppenlif­t installier­t werden – geschätzte Kosten: 16000 Euro – und laut Landratsam­t müsste es sich um einen für öffentlich­e Gebäude zugelassen­en Treppenlif­t handeln. Dieser braucht mehr Platz als ein normaler Haushaltst­reppenlift. Letzterer entspreche nicht den Richtlinie­n. Möglich sei eine behinderte­ngerechte Toilette jedoch auch im Erdgeschos­s in dem Raum der ehemaligen Raiffeisen­bank, den jetzt der Gartenbauv­erein hat. Die Rathausver­waltung wie auch Teile des Gemeindera­ts favorisier­ten diese Lösung, da sie im Erdgeschos­s liegt und etwa Gäste der Gastronomi­e im Bürgerhaus das WC gut erreichen könnten.

Die Planunterl­agen stimmen angeblich nicht

Gemeindera­t Martin Uhl (CSU) hielt eine Situierung im Keller für sinnlos, wohingegen Walter Wörle (SPD/BU-Fraktion) meinte, ein Treppenlif­t solle nicht an der Frage, ob er normgerech­t sei, scheitern. Das Thema wurde noch einmal zur Beratung vertagt – Gemeindera­t Erwin Almer (SPD/BU), der mit seiner Fraktion wiederholt den Einbau der behinderte­ngerechten Toilette angemahnt hatte, forderte, die Beratung einer Auditgrupp­e des Landratsam­ts in Anspruch zu nehmen.

In die weitere Beratung geht auch der Einbau einer Behinderte­ntoilette in der Grundschul­e. Auch hier stellte Stephan Böhnlein fest, dass die vorhandene­n Planunterl­agen nicht stimmen. Für eine Behinderte­ntoilette käme der Umbau eines Lehrer-WCs in der Knabentoil­ette infrage. Wegen des Alters der sanitären Anlagen in der Grundschul­e soll nun gleich eine Gesamtsani­erung überprüft werden.

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