Augsburger Allgemeine (Land West)

Was Nowitzki von Neymar unterschei­det

- VON MILAN SAKO ms@augsburger allgemeine.de

Gestern Nachmittag war es so weit: In unserer Sportredak­tion sind die Vorräte an Taschentüc­hern zur Neige gegangen. Tränen der Rührung, ach was, Sturzbäche sind geflossen, als Neymar bekannte: „Mein Herz hat mir gesagt: Ja, geh zu Paris Saint-Germain.“Geschenkt die Millionen Euro, die der Ex-Barcelona-Kicker als Handgeld bekommen soll oder die Vermittlun­gsgebühr, die sich sein Vater in die Taschen stopft. Nein, das Herz hat über den Verstand gesiegt. Ganz arg schön.

Angesichts der aberwitzig­en Millionenb­eträge, die im teuersten Transfer der Fußballges­chichte durch den Raum schwirren und irgendwann vielleicht doch den Charakter verderben, lässt eine Meldung von gestern aufhorchen.

Dirk Nowitzki hat erklärt, warum er in seinem neuen Vertrag mit den Dallas Mavericks auf einige Millionen Dollar verzichtet. Grund dafür sei die enge Beziehung zu Klubbesitz­er Mark Cuban. Und: „Es war an mir zu zeigen, dass ich es liebe, dort zu sein.“

In dieser Sommerpaus­e hatte der 39-jährige Basketball-Star einen Zweijahres­vertrag für insgesamt zehn Millionen Dollar unterschri­eben, in der Vorsaison bekam er noch 25 Millionen Dollar. Zum wiederholt­en Male reizte Nowitzki damit nicht seinen Marktwert aus.

Der gebürtige Würzburger bleibt am Boden und hat wieder einmal bewiesen, dass er nicht nur wegen seinen 2,13 Metern zu den Größten zählt. Dank Dirk lebt der Glaube an das Gute im Sportler weiter. Zumindest ein wenig.

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