Augsburger Allgemeine (Land West)
Flächenfraß: Zu wenige gehen auf die Barrikaden
Zum Artikel „Jetzt wird die Umfahrung Adelsried gebaut“vom 1. August: „Toll, die Bürgermeisterin von Adelsried ist glückselig, 9000 Fahrzeuge fahren in Zukunft nicht mehr durch ihren Ort. Aber weiterhin nach Streitheim, die sind ja Lärm gewohnt. Und durch Welden, da gibt es keine Möglichkeit einer Umfahrung. Ich frage mich, warum unser wirklich guter Bürgermeister Herr Bergmeir zufrieden darüber ist, außer, dass das wirklich sanierungsbedürftige Stück von Ehgatten bis Welden verwirklicht wird. Einen Aufschwung im Holzwinkel wird es deswegen nicht geben, da wir bisher ja nicht in der Pampa gelebt haben und sich zeitmäßig an der Fahrt fast nichts ändert.
Als ich vergangene Woche die neue Strecke durch den Wald von Streitheim nach Ehgatten gefahren bin, sind mir die Tränen gekommen, was für ein Frevel an diesem wunderschönen Stück Natur begangen wird.
Es kann doch nicht angehen, dass jede Gemeinde eine Umfahrung für sich beansprucht und nicht an die Konsequenzen für die Umwelt denkt. Haben diese fortschrittlichen Menschen keine Kinder/Enkel, für welche es sich lohnt, eine intakte Natur zu erhalten?
Nach dem verlorenen Kampf der ablehnenden Gemeinden und der jetzigen Verwirklichung bin ich einfach nur traurig, dass immer noch zu wenig Menschen gegen den Flächenfraß in unserer Heimat auf die Barrikaden gehen. Den Adelsriedern wünsche ich für die Zukunft ihr erträumtes beschauliches Nest, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen und alle Geschäfte wegen Kundenmangels aufgegeben haben. Aber sie haben ja dann die tolle schnelle Straße zu uns nach Welden, um ihre Einkäufe zu tätigen.“
Welden
Thekla Schneider,