Augsburger Allgemeine (Land West)
Flugzeug stürzt in den Bodensee
Unfall Zwei Menschen sind vermutlich tot. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel
Konstanz Im ersten Moment dachte Thomas Perzl, der Pilot wolle eine Spirale fliegen. „Er ist sechs oder siebenmal getrudelt und ich dachte, er macht das mit Absicht“, sagt er – doch dann habe er gemerkt, dass etwas nicht stimme: Die Maschine sei aus rund 500 Metern senkrecht nach unten gestürzt, dabei seien bereits Teile der Tragfläche abgefallen. Dann sei das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit auf dem Wasser aufgeprallt, sagt Perzl, sichtlich betroffen über den Absturz eines Kleinflugzeuges nahe der Blumeninsel Mainau. „Nach ein paar Sekunden war alles vorbei.“
In dem einmotorigen Geschäftsflugzeug saßen nach Polizeiangaben ein Pilot und ein Passagier. Beide sind wahrscheinlich tot. Einsatzkräfte bargen neben Trümmern auch Leichenteile. Der Bodensee ist an der Absturzstelle rund 60 Meter tief, das Wrack sank vermutlich schnell nach unten. Für Taucher sei die Tiefe nur schwer erreichbar, sagt ein Polizeisprecher. Die Beamten setzen daher auf einen Tauchroboter, der Bilder vom Grund liefern soll. Anhand dieser Aufnahmen werde entschieden, wie die Maschine geborgen werden könne.
Was die Beamten bislang sicher wissen: Das Flugzeug startete gegen 11.30 Uhr mit zwei Personen vom Flughafen Zürich in Richtung Hamburg. Rund 20 Minuten später gehen beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz bereits erste Anrufe ein. Zeugen berichten von einem Knall, andere haben den Absturz direkt gesehen. Die Einsatzkräfte sind schnell vor Ort – am Anfang seien sie noch von einer Wasserrettung ausgegangen, sagt Sprecher Christopher Kutschker von der Konstanzer Feuerwehr. Doch an der Absturzstelle wird klar, dass es eine Bergung werden wird. Wie lange sie dauern würde, war zunächst unklar. Wegen einer Warnung vor starkem Wind wurde sie unterbrochen.