Augsburger Allgemeine (Land West)
Mit dem Rad auf Luthers Spuren
Reise Die Augsburger Studentenpfarrerin Tabea Baader hat knapp 800 Kilometer vor sich. Ihre Reise führt nach Wittenberg – doch bis dorthin gibt es viele Stationen und Aktionen
Genau 778 Kilometer sind es mit dem Rad von Augsburg bis nach Wittenberg. So lang ist der LutherRadpilgerweg. Zum 500-jährigen Reformationsjubiläum will die Augsburger Studentenpfarrerin Tabea Baader den Weg gemeinsam mit einem Pfarrerskollegen und sechs Studierenden radeln. Los geht’s am 10. September.
Frau Baader, trainieren Sie schon fleißig für die bevorstehende Tour?
Oh ja. Ich fahre so oft ich kann vom Augsburger Stadtteil Kriegshaber, wo ich wohne, zum Uni-Campus mit dem Rad. Das sind etwa acht bis neun Kilometer einfach. Und ich stelle fest: Ich kann schon noch etwas Training gebrauchen. Aber ich denke, spätestens am Ende der Radtour bin ich dann fit. Die Studenten sind es sowieso. Die brauchen nicht zu trainieren.
Tabea Baader:
Wie sieht Ihr Programm aus?
Es gibt zwölf Etappen und wir haben uns für jeden Tag eine vorgenommen. Nur in Nürnberg bleiben wir zwei Nächte – und am Ende in Wittenberg. Jeder Teilnehmer hat sich bereit erklärt, zu einem Ort etwas Inhaltliches vorzubereiten. Eine Studentin kommt zum Beispiel aus Thüringen. Sie ist Feuer und Flamme für die Kirchengeschichte dort. Sie will uns aber auch unbedingt zeigen, wie gut die Thüringer Wurst schmeckt.
Baader:
Das heißt, es geht nicht nur ums Sportliche ...
Baader:
Die Studierenden schauen schon darauf, dass wir unterwegs auch nichts verpassen – etwa das Rauchbier in Bamberg oder die berühmten Halloren-Schokoladenkugeln in Halle. Aber es wird natürlich auch viel um Martin Luther und das Thema Reformation gehen. Und die Studierenden organisieren tägliche Morgenandachten während der Tour. Es wird auch eine spirituelle Reise?
Natürlich. Nicht umsonst ist der Weg ein Pilgerweg. Es geht schon auch darum, zu sich selbst zu
Baader:
finden und sich dabei mit biblischen Themen zu befassen. Deswegen gibt es jeden Morgen einen Bibelvers, einen geistlichen Impuls, der uns dann hoffentlich so antreibt, dass wir am Abend auch wirklich am Etappenziel ankommen. Schließlich müssen wir von jedem Ort aus eine Postkarte an unsere Radpaten schreiben. Das sind unsere Sponsoren. Wir suchen nämlich noch Spender, die uns finanziell bei der Fahrt unterstützen. Die Budgets der Studenten sind ja nicht so groß. Deswegen freuen wir uns über jede Hilfe. Wer also Radpate werden möchte, ist herzlich eingeladen – und bekommt dann von jedem Etappenziel eine Karte.