Augsburger Allgemeine (Land West)
Kinder finden Brandbombe am Hochablass
Es handelt sich um eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg
In Augsburg haben Kinder eine Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Der 41-jährige Familienvater und seine Kinder waren laut Polizei am Montagabend beim Baden am Lech unterhalb des Hochablasses. An einer flachen Stelle im Lech gruben die Kinder im Kies und stießen dabei auf einen metallischen Gegenstand. Weil der einer kleinen Bombe ähnlich sah, rief der 41-Jährige sofort über Notruf Hilfe. Die Berufsfeuerwehr Augsburg rückte an – und konnte den Verdacht des Mannes bestätigen: Seine Kinder waren auf eine Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen.
Der Bereich um die Kiesbank wurde vorsorglich im vorgeschriebenen Radius von 30 Metern geräumt. Die Polizei verständigte den Kampfmittelräumdienst. Die Experten transportierten das explosive Weltkriegserbe schließlich ab.
Stabbrandbomben wurden im Zweiten Weltkrieg vor allem von der britischen Luftwaffe über Deutschland abgeworfen. Sie sollten – im Zusammenspiel mit zuvor oder gleichzeitig abgeworfenen Sprengbomben – ihre verheerende Wirkung vor allem in dicht besiedelten Städten mit vielen Holzbauten entfalten. Augsburg war als wichtiger Standort der Rüstungsindustrie im Zweiten Weltkrieg mehr als zehn Mal Ziel von Bombenangriffen. Beim schwersten Angriff, der sogenannten Augsburger Bombennacht vom 25. auf den 26. Februar 1944, wurden weite Teil der historischen Innenstadt zerstört. Mehrere hundert Menschen starben.
Blindgänger werden in und rund um Augsburg noch regelmäßig gefunden. Zuletzt sorgte der Fund einer Fliegerbombe an Weihnachten 2016 für die größte Evakuierungsaktion in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mehr als 54000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, damit Experten den Blindgänger nahe des Jakobertors entschärfen konnten.