Augsburger Allgemeine (Land West)
Wer schließt die Lücken?
Der Verlust einer Arztpraxis – so wie jetzt in Gablingen – kann keinem vor Ort gefallen. Schließlich ist ungewiss, ob sich die Lücke schließen lässt. Im Augsburger Land ist die Versorgung mit Hausärzten zwar noch überwiegend gut – sofern man den Versorgungsgrad zum Maßstab nimmt, den die Kassenärztliche Vereinigung ausgerechnet hat. Allerdings ist auch dieses Bild schief, weil in den Planungsbereichen immer mehrere Orte zusammengefasst sind. In rund einem Drittel der Kommunen im Kreis gibt es keinen Arzt beziehungsweise stehen einem Mediziner mehr als 2500 Einwohner gegenüber. Im Bereich Dinkelscherben sind 40 Prozent der Ärzte über 60 und gehen auf den Ruhestand zu. Schon heute schließt in Bayern jede Woche eine Hausarztpraxis mangels Nachfolger. Die Folgen dieser Entwicklung spüren die Menschen schon jetzt deutlich. Das zeigte eine Umfrage unserer Zeitung vor knapp zwei Jahren unter mehr als 2700 Menschen: In den Stauden, in der Reischenau und im Raum Zusmarshausen war jeder Fünfte unzufrieden mit dem ärztlichen Angebot. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Zwar fehlt es nicht an Rezepten gegen den Nachwuchsmangel – deren Wirksamkeit aber ist noch nicht erwiesen.