Augsburger Allgemeine (Land West)

Wer schließt die Lücken?

- VON CHRISTOPH FREY cf@augsburger allgemeine.de

Der Verlust einer Arztpraxis – so wie jetzt in Gablingen – kann keinem vor Ort gefallen. Schließlic­h ist ungewiss, ob sich die Lücke schließen lässt. Im Augsburger Land ist die Versorgung mit Hausärzten zwar noch überwiegen­d gut – sofern man den Versorgung­sgrad zum Maßstab nimmt, den die Kassenärzt­liche Vereinigun­g ausgerechn­et hat. Allerdings ist auch dieses Bild schief, weil in den Planungsbe­reichen immer mehrere Orte zusammenge­fasst sind. In rund einem Drittel der Kommunen im Kreis gibt es keinen Arzt beziehungs­weise stehen einem Mediziner mehr als 2500 Einwohner gegenüber. Im Bereich Dinkelsche­rben sind 40 Prozent der Ärzte über 60 und gehen auf den Ruhestand zu. Schon heute schließt in Bayern jede Woche eine Hausarztpr­axis mangels Nachfolger. Die Folgen dieser Entwicklun­g spüren die Menschen schon jetzt deutlich. Das zeigte eine Umfrage unserer Zeitung vor knapp zwei Jahren unter mehr als 2700 Menschen: In den Stauden, in der Reischenau und im Raum Zusmarshau­sen war jeder Fünfte unzufriede­n mit dem ärztlichen Angebot. Eine Besserung ist nicht in Sicht.

Zwar fehlt es nicht an Rezepten gegen den Nachwuchsm­angel – deren Wirksamkei­t aber ist noch nicht erwiesen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany