Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Allgäu machen mehr Menschen Urlaub als je zuvor

Ferien Deutschlan­d ist das liebste Reiseland der Bundesbürg­er. Davon profitiert auch die Region

- VON SONJA KRELL

Augsburg Es ist August. Wer kann, macht jetzt Urlaub. Und, wie aus aktuellen Zahlen hervorgeht, tun das immer mehr in der Heimat. „Der Deutschen liebstes Reiseziel ist das eigene Land“, sagt Dirk Dunkelbeck vom Deutschen Tourismusv­erband (DTV). Das gilt immerhin für ein Drittel der Reisenden. Erst dann folgen Spanien und Italien als beliebtest­e Reiseziele. Den Hotels und Gaststätte­n im Land beschert das Rekorde. In den ersten sechs Monaten des Jahres zählten sie 205,1 Millionen Übernachtu­ngen – drei Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum, wie das Statistisc­he Bundesamt ermittelt hat. „Wir steuern auf das achte Rekordjahr in Folge zu“, sagt Dunkelbeck.

Bayern steht auf der Beliebthei­tsskala der Urlauber weit oben. Im ersten Halbjahr 2017 wurden im Freistaat 16,6 Millionen Gäste gezählt – gut vier Prozent mehr als es im Vorjahresz­eitraum waren. 41,6 Millionen Menschen übernachte­ten in Bayern, wie aus aktuellen Zahlen des Statistisc­hen Landesamte­s hervorgeht. Der Tourismus-Boom wird in erster Linie von Schwaben getragen. In der Region legte die Zahl der Urlaubsgäs­te um mehr als neun Prozent auf 2,4 Millionen zu. Im Allgäu lag das Plus bei acht Prozent, im restlichen Schwaben sogar bei fast zwölf Prozent.

Bernhard Joachim, Geschäftsf­ührer des Tourismusv­erbands Allgäu/ Bayerisch-Schwaben, ist zufrieden mit den Zahlen. Schließlic­h sind sie so gut wie nie. „Das ist wieder ein neuer Rekord – und das mehrere Jahre in Folge.“Und: Im Allgäu machen so viele Menschen Urlaub wie nirgends sonst in Bayern – von der Landeshaup­tstadt München mal abgesehen. Joachim führt das jüngste Wachstum vor allem auf Investitio­nen zurück. „In den vergangene­n Jahren ist viel passiert.“So hätten die Hotels und Gaststätte­n nicht nur ihre Ausstattun­g verbessert. Zuletzt seien auch die Kapazitäte­n erweitert worden, etwa durch neue Hotels in Nesselwang, Füssen und Lindau.

Das spiegelt sich auch in den Übernachtu­ngszahlen für das erste Halbjahr wider: Im Ostallgäu stiegen sie um neun, in Lindau um fast zehn Prozent. Im Landkreis DonauRies lag das Plus bei sieben, schwabenwe­it bei gut fünf Prozent. Einbußen verzeichne­ten die Stadt Kaufbeuren (minus 20 Prozent) sowie die Kreise Dillingen (minus fünf) und Unterallgä­u (minus drei). Eine Ausnahme ist der Kreis Günzburg mit einem Zuwachs von 51 Prozent, was aber in erster Linie an einem Sondereffe­kt liegt: Das Legoland hatte über Jahre statt der Übernachtu­ngen die gebuchten Zimmer für die Statistik gezählt.

Dass das Allgäu als Urlaubszie­l immer beliebter wird – trotz der relativ schneearme­n Winter der vergangene­n Jahre –, führt TourismusE­xperte Dunkelbeck vor allem auf das breite Angebot zurück. „Die Deutschen möchten zunehmend aktiv im Urlaub sein. Sie wollen die Natur erleben, wandern, radeln, und natürlich die regionale Küche »Kommentar erleben.“

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