Augsburger Allgemeine (Land West)
Minister in Stadtbergen
Gestern Abend Bei einem Wahlkampfauftritt verspricht Joachim Herrmann vom Lärm geplagten Stadtbergen die Lösung
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann besuchte gestern Abend Stadtbergen. Was der CSUSpitzenkandidat für die Bundestagswahl zu sagen hatte.»Lokales
S. 1
Stadtbergen
Nach der großen Nachbarstadt Augsburg hat nun auch Stadtbergen in seinem Goldenen Buch einen Eintrag stehen, der viel Hoffnung für die Zukunft macht. „PS, der Deckel kommt“, hat Innenminister Joachim Herrmann dort gestern Abend hinein geschrieben. Der CSU-Politiker versprach den Stadtbergen bei einem Wahlkampfauftritt eine Lösung für den von der viel befahrenen B 17 ausgehenden Straßenlärm.
Als der Stargast kurz nach 19 Uhr eintraf, regnete es leicht und die Konkurrenz von den Grünen hatte ein Plakat ihres Bundestagskandidaten Franz Bossek vor der Sporthalle platziert. Mit Herrmann hat die CSU im Augsburger Land gestern Abend die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs eröffnet. Er sprach zum Thema innere Sicherheit, hatte aber vor allem für den westlichen Landkreis Augsburg gute Nachrichten im Gepäck.
Mehr Züge für die Staudenbahn
Wie Herrmann gestern sagte, will der Freistaat zum Start der Staudenbahn im Jahr 2021 noch einmal mehr Züge bestellen als ursprünglich zugesagt. Nun sollen werktags 20 Zugpaare zwischen Langenneufnach und Augsburg verkehren, am Wochenende 19. Herrmann: „Dieses Angebot ist nach oben offen.“Wenn viele Fahrgäste kämen, könne auch noch aufgestockt werden. Bislang hatte der Freistaat nur 18 Zugpaare zugesagt.
Hoffnung machte Herrmann den vom B-17-Lärm geplagten Stadtbergern. Nach Verhandlungen in Berlin sei er zuversichtlich, dass die befahrene Straße am Ende unter einen Deckel komme. Herrmann versprach: „Ich werde dafür kämpfen.“Für diese Einhausung werde auch die Stadt Stadtbergen einen kleinen Beitrag leisten müssen, sagte der Innenminister in seiner Rede. Später folgte dann der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.
Am Eingang der Stadtberger Sporthalle gab es wie angekündigt Einlasskontrollen. Große Taschen waren nicht zugelassen, während drinnen der CSU-Anhang auf Herrmann wartete. Auf den Tribünen wären noch Plätze frei gewesen, die Veranstalter sprachen von rund 300 Besuchern. Zu Beginn hatte der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz die Zusammenarbeit zwischen Bund und Bayern bei Verkehrsprojekten gelobt. Die Aufnahme der Diedorfer B-300-Umfahrung, des dritten Gleises Richtung Ulm sowie der Augsburger Ostumgehung in den Bundesverkehrswegeplan seien Meilensteine.
Herrmanns Besuch in Stadtbergen, wo am 24. September auch Parteifreund Paul Metz den Bürgerviel meisterstuhl verteidigen will, war der Auftakt für eine Reihe von Auftritten von CSU-Größen in der Region. Im September soll der frühere Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg nach Schwabmünchen kommen, in Neusäß wird die Landtagspräsidentin Barbara Stamm erwartet. Der Entwicklungshilfeminister Gerd Müller ist für Friedberg angekündigt.
Absoluter Höhepunkt des Bundestagswahlkampfes der Union soll aber der Auftritt von Angela Merkel werden. Die Kanzlerin wird knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl im Bierzelt auf dem Augsburger Plärrer sprechen.
Herrmann wiederum ist Spitzenkandidat der CSU bei der anstehenden Bundestagswahl und im Falle eines Wahlerfolges heißer Kandidat für den Posten des Bundesinnenministers. Als bayerischer Innenminister tritt er für weitreichende Befugnisse der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen Terror und Verbrechen ein. In Sicherheitsfragen, so betonte er gestern, „bin ich für einen starken Staat.“