Augsburger Allgemeine (Land West)

Weniger Gift versprühen

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger allgemeine.de

Auf vielen Wiesen ist es still geworden. In den vergangene­n 35 Jahren hat sich der Insektenbe­stand in Teilen Deutschlan­ds um 80 Prozent verringert. Und so wie es aussieht, wird es noch stiller werden. Denn das Sterben geht weiter. Heuschreck­en und Schwebefli­egen sind besonders gefährdet. Aber auch für die Schmetterl­inge sieht es nicht gut aus. Die Rote Liste der gefährdete­n Arten wird immer länger. Und damit nicht genug. Es wird ein verheerend­er Kreislauf in Gang gesetzt: Wenn es immer weniger Insekten gibt, schwinden auch die Vögel, denen die Nahrungsgr­undlage fehlt. Auch die Planzenvie­lfalt leidet, wenn es immer weniger bestäubend­e Bienen gibt. Höchste Zeit also zu handeln.

Experten sehen die Intensivie­rung der Landwirtsc­haft als Hauptursac­he für das massenhaft­e Insektenst­erben. Es werden große Mengen an Pestiziden eingesetzt, gleichzeit­ig gibt es immer weniger naturbelas­sene Wiesen. Deswegen muss vor allem eines geschehen: Den Einsatz von giftigen Spritzmitt­eln gilt es, deutlich zu verringern. Allzu viel Zeit darf man sich damit aber nicht lassen, wenn man zumindest die Chance haben möchte, das Verschwind­en der Insekten einzudämme­n. Gleichzeit­ig muss die ökologisch­e Landwirtsc­haft ausgebaut werden. Das geht aber nur, wenn es genügend Nachfrage gibt. Wer also öfter zum Bio-Produkt greift, unterstütz­t nicht nur die Öko-Betriebe, die auf chemische Pestizide verzichten, sondern auch Bienen und Schmetterl­inge.

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