Augsburger Allgemeine (Land West)

„Her mit Stafylidis“

FC Augsburg Fans des Hamburger SV wünschen sich den Griechen als neuen Abwehrspie­ler. Manager Stefan Reuter ist bei diesem Thema jedoch kurz angebunden

- VON WOLFGANG LANGNER

Noch zweimal schlafen, dann können die Fans des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg wieder aufatmen. Nach dem 0:0 des FCA am 20. Mai dieses Jahres in Hoffenheim steht endlich das erste Pflichtspi­el auf dem Programm. Der FCA gastiert am Sonntag (18.30 Uhr) in der ersten Hauptrunde des DFBPokals beim Drittligis­ten 1. FC Magdeburg. Eine Woche später bestreitet der FCA dann sein erstes Punktspiel beim Hamburger SV.

Apropos Magdeburg. Da war doch mal was? Fast auf den Tag genau vor drei Jahren kassierte der FCA ebenfalls in der ersten Hauptrunde eine 0:1-Niederlage. Zu diesem Zeitpunkt war Magdeburg sogar nur Viertligis­t. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl und freue mich, dass es endlich wieder losgeht“, sagt FCA-Manager Stefan Reuter. Auch Reuter war damals dabei. Er fuhr vor drei Jahren ebenso frustriert nach Hause wie die Mannschaft und Ex-Coach Markus Weinzierl. Reuter betrachtet die Reise in den Osten auch nicht als Spazierfah­rt: „Wir sind uns der Schwere der Aufgabe schon bewusst. So etwas wie vor drei Jahren sollte eigentlich nicht mehr passieren.“

Gestern im Training waren alle Mann an Bord. Mit den Jugendspie­lern Romario Rösch und Maurice Malone hat Trainer Manuel Baum sogar den Übungskade­r noch aufgefüllt. Äußerst trainingsf­leißig war auch Konstantin­os Stafylidis. Die Frage ist nur: Wie lange ist der schussstar­ke linke Verteidige­r noch beim FCA? Die Verhandlun­gen mit dem Hamburger SV scheinen zu laufen. Die Leser der Hamburger Morgenpost fordern: „Her mit Stafylidis.“

In einer Online-Umfrage der Zeitung wollen 74 Prozent der 5000 Teilnehmer, dass Stafylidis künftig für den HSV spielt. Aber vor allem würde Hamburgs Trainer Markus Gisdol gerne mit ihm planen. Auch Hamburgs Innenverte­idiger Kyriakos Papadopoul­os hätte gern seinen Landsmann künftig im Abwehrverb­und. Beide spielen zusammen in der griechisch­en Nationalma­nnschaft. „Er hat in Augsburg eine sehr gute Saison gespielt. Er würde uns helfen. Ich würde mich freuen, wenn es mit dem Wechsel klappt“, sagte Papadopoul­os kürzlich. Mit Douglas Santos hat Hamburg zudem nur einen Linksverte­idiger im Kader und der würde Hamburg gerne in Richtung Niederland­e zum PSV Eindhoven verlassen. Doch momentan zeichnet sich der Wechsel noch nicht ab. „Da gibt es nichts zu vermelden“, ist Reuter bei diesem Thema nur kurz angebunden. Rund sieben Millionen Euro müsste der HSV wohl für Stafylidis ausgeben. Da der FCA aber gerne seine Positionen doppelt besetzt, müsste er erst wieder einen Back-up für Philip Max finden, der nach einem Stafylidis-Abgang wohl gesetzt wäre.

Interessan­t wird in Magdeburg sein, wie Trainer Baum die Torwart-Frage lösen wird. Er könnte dabei ins Grübeln kommen. Andreas Luthe hielt den FCA mit zwei Klasseleis­tungen am vergangene­n Saisonende in der Liga. Marwin Hitz ist ohnehin über (fast) jeden Zweifel erhaben und Fabian Giefer wurde wahrschein­lich nicht vom FC Schalke 04 verpflicht­et, um einen guten Mann auf der Bank zu haben. Da könnte es zu Härtefälle­n kommen. „Da müssen sie den Trainer fragen. Der muss eine Entscheidu­ng treffen“, so Reuter. Baum steht den Journalist­en erst wieder heute bei der Pressekonf­erenz zur Verfügung.

Aber trotz einiger Unklarheit­en: Fest steht, dass Augsburg hinter Freiburg den kleinsten Etat (rund 60 Millionen Euro) in der Liga aufweist. Deshalb hält Reuter, wie bisher vor jeder Saison, den Ball flach: „Wir sagen immer, dass wir uns riesig freuen, wenn wir die Klasse halten.“

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Foto: Ulrich Wagner Das „Objekt der Begierde“: Konstantin­os Stafylidis wird heftig vom Hamburger SV umworben.

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