Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Familienba­d wurde nicht nur geschwomme­n

Freizeit II Früher gab es Deftiges am Kiosk, heute kann der Besucher aus einer umfangreic­hen Karte wählen – und Filme gucken

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In den 30er Jahren mochten es die Familienba­d-Besucher deftig: Schweinsko­telett, Schweinsle­nde, Kalbskopf oder Leberschni­tten gebacken standen auf der Speisenkar­te des Restaurant­s. Daneben gab es allerlei Würstel, Eierspeise­n, Aufschnitt, Kompott, diverse belegte Brote und Brötchen. Als Durstlösch­er gab es Schorle oder Himbeerlim­onade, ein Gläschen Wein oder ein Stamperl Schnaps, auch das gab’s für Besucher.

Schon damals nahmen die Gäste an dem Bau inmitten der Liegewiese Platz. Das Restaurant wurde am 21. Mai 1930 eröffnet. „Das Familienba­d wählten die Besucher bewusst als Ort der Entspannun­g und Kulinarik. Sie haben sich damit etwas gegönnt“, erzählt Franz Fischer und blättert in einer Mappe des Sportund Bäderamtes. Der Kinobetrei­ber, der seit dieser Saison die Gastronomi­e im Familienba­d übernommen hat, will seinen Gästen ebenfalls etwas bieten. Im Inneren des Lokals ist ein roter Teppich ausgelegt, Kronleucht­er und ein Klavier verleihen dem frisch sanierten Bade-Kiosk neuen Glanz. Terrasse und Toiletten wurden modernisie­rt, das Dach repariert, die Fassade gestrichen und die Elektrik auf den neuesten Stand gebracht. Franz Fischer bietet im Lokal Klassiker, wie Pommes, Currywurst, Süßigkeite­n und Eis an – aber auch Pizza, Flammkuche­n und wechselnde Gerichte mit und ohne Fleisch. Es ist ein Konzept, das Sportrefer­ent Dirk Wurm (SPD) und Bäderamtsl­eiter Robert Zenner besonders gefallen hat. „Es gab drei Interessen­ten. Franz Fischer hat das stimmigste Konzept für den Kiosk und das Sonnendeck abgegeben und den Zuschlag erhalten“, sagt Wurm. Nach einer Besucherum­frage im Jahr 2015 war klar geworden, dass Handlungsb­edarf besteht: Die Badegäste wünschten sich ein abwechslun­gsreiches gastronomi­sches Angebot. Zenner betont: „Deshalb wollten wir hier auch keinen gastronomi­schen Einsteiger haben.“

Mit Franz Fischer wurden sie fündig: Der Kino- und Kaffeehaus­betreiber ist bestens mit dem Areal vertraut. Seit rund 25 Jahren ist er für das Freiluftki­no Lechflimme­rn auf dem Gelände verantwort­lich. Die Besucher werden nun auch vom Lokal aus bedient. Etwa am morgigen Samstag, wenn Sebastian Bezzel und Simon Schwarz, die Hauptdarst­eller der „Grießnocke­rlaffäre“, im Plärrer-Bad erwartet werden. Lechflimme­rn geht in diesem Jahr übrigens bis zum 20. September.

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Am 21. Mai 1930 wurde der Kiosk im Familienba­d eröffnet. Nur wenige Jahre später wurde er bereits erweitert.
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Foto: Silvio Wyszengrad Das Gebäude ist gleich geblieben, das kulinarisc­he Angebot hat sich verändert. Im Kiosk steht ein Klavier. Dort wird es Konzerte geben.

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