Augsburger Allgemeine (Land West)

Schlechte Scherze in der Sommernach­t

Vandalismu­s Verwüstete Parkanlage­n, beschmiert­e Hauswände und Glasscherb­en am Badeplatz: In der Sommerzeit wird so einiges mutwillig zerstört. Was dagegen helfen kann

- VON SVEN KOUKAL

Landkreis Augsburg

Wenn Achim Zwick derzeit nach einer lauen Sommernach­t entlang des Lechbetts in Meitingen streift, gleicht es einem Hindernisl­auf: Auf den Kiesbänken glitzern zahlreiche Glasscherb­en, Verpackung­sreste und anderer Müll sind großflächi­g verteilt. „Leider kommt es im Sommer oft vor, dass es hier nach einer Feier so aussieht“, sagt der Leiter des örtlichen Ordnungsam­ts.

Doch damit nicht genug: Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag im Meitinger Schlosspar­k gewütet und dabei Geranien und Eiben aus der Erde gerissen sowie Blumenkübe­l zerkratzt. Einen ähnlichen Vorfall habe es dort bereits Ende Mai gegeben, berichtet Zwick. „Ich glaube, uns als Gesellscha­ft geht es zu gut, oder warum kommt man sonst auf solche Einfälle?“, rätselt er.

Der Eindruck, dass im Sommer und in den großen Ferien mehr zerstört oder verwüstet wird, täusche nicht, bestätigt Thomas Klingler. Der stellvertr­etende Dienstleit­er der Gersthofer Polizei sagt: „Gerade weil auch Kinder und Jugendlich­e alleine ohne Aufsichtsp­erson oft lange draußen unterwegs sind, passiert so etwas mehr.“

Wer aber hinter den schlechten Scherzen steckt, ist oft nicht klar. Mutwillige Zerstörung­en, Schmutz und Schmierere­ien gibt es im Landkreis zur Genüge. Erst Anfang Juni etwa meldeten aufmerksam­e Bürger, dass die mannshohe Einkaufsfr­au-Skulptur auf dem Gersthofer Rathauspla­tz kaputt gemacht wurde. In dieser Woche wurde zudem bekannt, dass ein Unbekannte­r die Wand einer Kirche in der Johannesst­raße mit Graffiti beschmiert hatte.

Was gegen Vandalismu­s helfen kann, zeigt das Beispiel Stadtberge­n. Stefan Klein, Leiter des Ordnungsdi­enstes, sagt: „Ein hoher Kontrolldr­uck wirkt sich aus.“Er meint damit die mit zwei Mann besetzte Streife, die besonders am Wochenende „bis deutlich nach Mitternach­t“durch die Straßen zieht. Einzelne Bus- und Straßenbah­nstationen sowie das Gebiet bei der Schule galten lang als Brennpunkt, doch „Gruppen sieht man dort eigentlich gar nicht mehr“, sagt er. Dass Gullydecke­l ausgehoben werden oder doch mal Müll liegen bleibt, könne nicht verhindert werden. „Das hat man immer“, bilanziert Klein.

»Aufgefalle­n

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Foto: Achim Zwick In der Nacht auf Donnerstag rissen Un bekannte Geranien und Eiben aus den Blumenkübe­ln.

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