Augsburger Allgemeine (Land West)

Snapchat taumelt durch die Digitalwel­t

Netzwerk Auf die Euphorie folgt Ernüchteru­ng: Der Mutterkonz­ern Snap legt ein halbes Jahr nach dem Börsengang enttäusche­nde Zahlen vor, die Aktie stürzt weiter ab. Das hat vor allem mit einem großen Konkurrent­en zu tun

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Venice

Am Ende gibt Evan Spiegel ein Verspreche­n ab. „Bobby und ich werden keine unserer Aktien in diesem Jahr verkaufen“, betont der Chef von Snap, dem Mutterkonz­ern der Foto-App Snapchat. Bobby, das ist sein Geschäftsp­artner Bobby Murphy, mit dem er im Jahr 2011 sein Unternehme­n gegründet hat. Zu dem Verspreche­n fühlte Spiegel sich genötigt, weil das verhaltene Wachstum der Foto-App die Anleger erneut schwer enttäuscht hat. Nachdem im vergangene­n Quartal nur rund sieben Millionen täglich aktive Nutzer hinzukamen, stürzte die Aktie um mehr als 16 Prozent auf einen Tiefstand ab. Zudem schwoll der Verlust der Betreiberf­irma ter dem großen Rivalen Facebook, wird aber fast fünf Milliarden Dollar höher bewertet als der Kurznachri­chtendiens­t Twitter.

Das einst rasante Wachstum von Snapchat stockt bereits seit Herbst. Die Probleme, mit denen sich SnapChef Evan Spiegel auseinande­rsetzen muss, sind nicht zuletzt der harten Konkurrenz durch Facebook geschuldet. Der Konzern, dessen Chef Mark Zuckerberg Snapchat einst kaufen wollte, aber bei Spiegel abblitzte, attackiert den aufstreben­den Wettbewerb­er schon länger heftig.

Facebook und die zum Konzern gehörende Foto-App Instagram setzen Snapchat zu, indem sie wesentlich­e

 ?? Foto: Patrick Seeger, dpa ?? Im Schnitt verbringt ein junger Nutzer 40 Minuten täglich auf Snapchat. Über die App können Bilder verschickt werden, die sich nach einer Zeit von selbst zerstören.
Foto: Patrick Seeger, dpa Im Schnitt verbringt ein junger Nutzer 40 Minuten täglich auf Snapchat. Über die App können Bilder verschickt werden, die sich nach einer Zeit von selbst zerstören.

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