Augsburger Allgemeine (Land West)
Milde Strafen für Schleuser
Syrer schuld am Tod von 13 Flüchtlingen
Traunstein
Die Menschen starteten voller Hoffnung. Ein Foto zeigte den knapp zweijährigen Alex in Schwimmweste fröhlich am Strand von Izmir. Es wurde eine Reise in den Tod. Am 20. September 2015, am Höhepunkt der Flüchtlingskrise in Deutschland, kollidiert nachts vor der Insel Lesbos das mit 46 Flüchtlingen völlig überladene Schlauchboot mit einem türkischen Frachtschiff. 13 Menschen sterben, darunter auch Alex. Zwei andere Kinder werden bis heute vermisst.
Eine menschliche Tragödie, einmal mehr. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres gab es der Internationalen Organisation für Migration zufolge mindestens 2100 Tote und Vermisste im Mittelmeer. Fernab vom Ort der Bootskatastrophe hat nun in Oberbayern das Landgericht Traunstein drei Flüchtlinge aus Syrien als Schleuser verurteilt. Es war einer der ersten Prozesse um Bootsflüchtlinge in der Bundesrepublik.
Er fand in Traunstein statt, weil der Hauptangeklagte zuletzt in einer Asylbewerberunterkunft in Burghausen lebte. Das Gericht blieb weit unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Hauptangeklagte, 27, bekam vier Jahre Haft wegen Schleusung mit Todesfolge, der