Augsburger Allgemeine (Land West)
Jugendliche klären Einbrüche in ihre Hütte selbst
Diebstahl Sie haben eine Kamera in ihrer Bude bei Baiershofen installiert. Was die Polizei zu solchen Überwachungen sagt
Altenmünster Baiershofen
Immer wieder hat es in einer Jugendhütte bei Baiershofen in letzter Zeit kleinere Diebstähle gegeben. Die Jugendlichen erstatteten allerdings zunächst keine Anzeige bei der Polizei, sondern installierten in ihrer „Bude“eine Kamera. Und damit waren sie jetzt erfolgreich.
Am frühen Samstagmorgen brachen drei Täter um 5.10 Uhr mit einer Axt die Eingangstür der Hütte auf und klauten eine Geldkassette mit 150 Euro Bargeld. Zu der Beute kommt noch ein Sachschaden, der nach Angaben der Polizei bei 150 Euro liegt. Die Kamera zeichnete alles auf, und die Jugendlichen aus Baiershofen erkannten die Täter auf den Bildern eindeutig. Sie wandten sich an die Polizei, und deren Ermittlungen ergaben, dass es sich bei den Einbrechern um drei junge Männer im Alter von 19 und 20 Jahren handelt, die aus dem benachbarten Landkreis Günzburg stammen.
Immer wieder kommt es vor, dass Opfer von Einbrüchen oder Diebstählen Kameras installieren. Erst vor wenigen Tagen meldete die Polizei, dass sie monatelange Diebstähle aus der Kasse eines Diedorfer Geschäfts aufklären konnte. Die Geschäftsleute hatten zunächst selbst eine Wildkamera montiert, doch die Aufzeichnungen waren so schlecht, dass der Täter nicht erkennbar war. Dann installierten Profis der Polizei eine Kamera – und die nahm schließlich auf, wie ein Paketfahrer sich in der Kasse bediente.
Was sagt die Polizei zu solchen privaten Videoüberwachungen? Raimund Pauli, der Chef der Zusmarshauser Dienststelle, ist vorsichtig mit einer Empfehlung. „Wenn nur der private Raum gefilmt wird, ist nichts dagegen einzuwenden“, sagt er. Und betont, dass es für Überwachungen enge gesetzliche Grenzen gibt. Problematisch werde es zum Beispiel, wenn das Nachbargrundstück oder der öffentliche Raum gefilmt werden.