Augsburger Allgemeine (Land West)
Der andere Blick auf die Kulturina
Zu unseren Berichten über die Gersthofer Kulturina Wir sind als direkte Anlieger des Festgeländes der „Kulturina“aus den Vorjahren schon einiges gewohnt. Wenn Herr Lindner in seinem Kommentar über die Anwohner schreibt, sie hätten „ein verlängertes Wochenende lang sehr laute Musik bis in den frühen Morgen geduldet“, dann ist das eine unvollständige Aussage. Von „geduldet“kann ja auch nicht die Rede sein, der Lärm wurde uns von der für die Genehmigungen zuständigen Stelle aufgezwungen, wir wurden weder gehört, noch bleibt uns eine Möglichkeit, uns gegen diese kulturelle Bereicherung zu wehren.
Weil wir sahen und hörten, was auf uns zukommt, haben wir den Fehler gemacht, die erste KulturinaNacht nicht in unserer Wohnung zu verbringen, sondern woanders zu übernachten. Das Ergebnis war eine zerstörte Zaunsäule. Der Zaun war auch ein beliebtes Objekt für Wildpinkler. Im Vorgarten lagen Bierflaschen und anderer Müll. Ein Hausinwohner musste Personen verscheuchen, die sich in unserem Garten zu einem Trinkgelage niedergelassen hatten. Fremde Autos parkten im Hof. Das alles sehen wir nicht unbedingt als Zeichen von „Kultur“an. Es blieb uns nichts anderes übrig, als den Folgeabend wieder auf dem eigenen Grundstück zu verbringen. Der Schaden am Zaun wurde im Übrigen bereits am Samstag gegen 12 Uhr dem Kulturina-Büro gemeldet. Bis heute hat sich niemand gemeldet. Man sonnt sich derzeit wohl noch im Glanz der gestiegenen Besucherzahl.
Gersthofen
Susanne und Jürgen Voigt,