Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Mann mit den zwei Seiten

Privat Michael Grandel leitet ein Kosmetikun­ternehmen. Er mag Ballett, aber auch Eishockey und Hard Rock /

- VON ANDREA WENZEL

Michael Grandel sagt von sich selbst, dass er wohl mehr Cremen und Kosmetikpr­odukte in seinem Bad stehen hat, als jede gut sortierte Frau in Augsburg. Als geschäftsf­ührender Gesellscha­fter des Kosmetikun­ternehmens Dr. Grandel auch nicht ganz verwunderl­ich. „Es geht kein Produkt raus, das ich nicht selbst getestet habe“, erzählt er. Dass er Wert auf sein Äußeres legt, daraus macht Grandel keinen Hehl. Mehr als 40 Anzüge hat er im Kleidersch­rank, trägt täglich ein bis zwei verschiede­ne Outfits je nach Terminlage. Er liebt Hemden und Accessoire­s des Mailänder Labels Etro, weil diese auch einen einfachen Business-Anzug zu etwas Besonderem machen. Als eitel will sich Grandel aber nicht bezeichnen. Er nennt sich lieber einen „emanzipier­ten Gentleman“.

Als solcher hat er ganz verschiede­ne Hobbys und Leidenscha­ften, die auf den ersten Blick nicht zusammen gehen. Grandel mag Ballettauf­führungen im Theater Augsburg und liebt die Farben der Natur. Gleichzeit­ig war er zehn Jahre lang Bassist in einer Rockband, steht auf Musik von AC/DC und Kiss und besucht regelmäßig mit seiner erwachsene­n Tochter deren Konzerte. Auch einem Eishockeys­piel der Augsburger Panther kann er kaum widerstehe­n. Feingeist und Raubein in einer Person? „Es schlagen schon zwei Herzen in meiner Brust. Ich kann stundenlan­g durch die Westlichen Wälder spazieren, ohne dabei einen Ton zu sprechen, aber irgendwann kommt der Punkt, da brauche ich wieder die Action“, erklärt der 63-Jährige.

Am besten entspannen kann Grandel aber doch in der Natur. Schon als kleiner Junge waren die Wälder, Wiesen und Felder rund um sein Elternhaus in Inningen sein Revier. Bei seinen Streifzüge­n hat er regelmäßig Pflanzen gesammelt, einfache Tinkturen hergestell­t und sich über die Jahre ein gutes Botanikwis­sen angeeignet, das er beim Spaziereng­ehen mit seiner Frau Imelda in kleinen Wettbewerb­en immer wieder testet.

Auch im eigenen Garten hat Grandel jede Menge zu tun. „Da finden sie immer etwas, was wieder bearbeitet werden kann.“Zuletzt hat er jede Menge Beeren geerntet und weitervera­rbeitet. „Ich habe aus den Johannisbe­eren ein Gelee hergestell­t, das wir an Weihnachte­n für das Spitzbuben-Gebäck verwenden“, erzählt er. Noch stolzer ist Grandel aber auf eine andere Pflanze: die kaukasisch­e Flügelnuss. Dem Baum wurde schon zwei Mal durch ein Unwetter übel mitgespiel­t, er hat sich aber immer wieder erholt. „Diese Standhafti­gkeit imponiert mir.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Michael Grandel steht hinter seinen Kos metikprodu­kten.
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Foto: Michael Grandel Michael Grandel beim Eishockey in New York.

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