Augsburger Allgemeine (Land West)
Lebkuchen auch im Hochsommer
Handel Geschäft mit Weihnachtsgebäck läuft sogar bei Hitze gut an
Zum Teil liegt das Weihnachtsgebäck bereits seit Ende Juli in den Supermärkten. Manche Kunden stößt das ab. Aber andere freuen sich – denn das Angebot wird offenbar gut angenommen.
Zumindest in einem Supermarkt in Kulmbach. Für Kunden standen dort just zum Ferienbeginn eine Palette Elisenlebkuchen bereit, daneben mehrere Kisten Glühwein.
Lebkuchen, knapp fünf Monate vor Heiligabend? „Bei dieser Vorstellung musste ich zuerst lachen“, sagt Marktinhaber Michael Seidl. Die Weihnachtsleckereien kämen bei ihm eigentlich erst ab September in den Laden. „In diesem Jahr hat mir ein Lieferant ein so frühes Angebot gemacht und ich habe es ausprobiert“, sagt Seidl. Knapp 150 Packungen Lebkuchen hat er Ende Juli aufgestellt, nur einen Tag, nachdem sie hergestellt wurden – „ganz frische Ware“.
Die Resonanz der Kunden sei gemischt gewesen. Manche hätten sich darüber gefreut, einige mit Unverständnis und Kritik reagiert. Im Internet macht etwa ein Bild des erstaunlich frühen Weihnachtsangebotes aus Oberfranken die Runde. Doch Seidl stellt fest: Die Weihnachtswaren verkaufen sich auch im Sommer sehr solide. Über die Hälfte der Lebkuchen-Packungen seien bereits weg, dazu zwei Kartons Glühwein. „Ein bisschen bin ich schon überrascht, wie gut es läuft“, sagt der Händler.
Inzwischen wurden zehn weitere Supermärkte in Nordbayern mit Lebkuchen beliefert, teilt die Herstellerfirma mit. Geschäftsführer Helmut Frank sieht den SommerLebkuchen als „Marketing-Gag“. Denn: Die ersten, oft negativen Empfindungen der Kunden würden sich schnell zu positiven entwickeln.