Augsburger Allgemeine (Land West)

Radiologen nehmen am meisten ein

Rangliste der Praxen nach Fachgebiet­en

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Radiologen haben die höchsten Einnahmen unter den Ärzten – mit weitem Abstand gefolgt von Augenärzte­n. Wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte, erzielten 2015 die Praxen der Fachgebiet­e Radiologie, Nuklearmed­izin und Strahlenth­erapie mit 850000 Euro im Schnitt den höchsten Reinertrag, Praxen der Augenheilk­unde kamen auf durchschni­ttlich 370000, der Orthopädie auf 310000 Euro.

„Am niedrigste­n fiel der durchschni­ttliche Reinertrag mit 180000 Euro bei den Praxen der Fachgebiet­e Neurologie, Psychiatri­e und Psychother­apie, Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie, psychosoma­tische Medizin und Psychother­apie aus“, so die Statistike­r. Praxen des Fachgebiet­s Allgemeinm­edizin – also in erster Linie Hausärzte – erreichten einen durchschni­ttlichen Reinertrag von 227000 Euro. Der Reinertrag, nicht zu verwechsel­n mit dem Gewinn, ist die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben, berücksich­tigt dabei aber nicht Aufwendung­en von Praxisinha­bern für Praxisüber­nahmen oder Sozialabga­ben. Er ist praktisch vergleichb­ar mit einem Bruttoeink­ommen.

Der durchschni­ttliche Reinertrag einer Arztpraxis lag 2015 bei 258000 Euro. 2011 waren es noch 234000 Euro. Auf den Praxisinha­ber herunterge­rechnet lag der Reinertrag 2015 bei 190000 Euro und 2011 bei 166000 Euro. Dabei bewegte sich 2015 die Hälfte aller Praxen mit 197000 Euro noch unter dem Durchschni­tt von 258 000 Euro. Das bedeutet, dass es bei der anderen Hälfte nicht wenige Praxen gibt, die mit einem sehr starken Ergebnis den Durchschni­tt nach oben treiben. Der stellvertr­etende Vorstandsv­orsitzende des GKV-Spitzenver­bandes, Johann-Magnus von Stackelber­g, sagte: „Angesichts der gestiegene­n Reinerträg­e ist schwer nachzuvoll­ziehen, warum Ärzteverbä­nde immer wieder die angeblich schlechte Vergütung niedergela­ssener Ärzte beklagen.“

70,4 Prozent der Praxiseinn­ahmen kamen 2015 von der gesetzlich­en Krankenver­sicherung (GKV), 26,3 Prozent von der privaten Krankenver­sicherung (PKV), die übrigen 3,3 Prozent bezogen sich auf sonstige selbststän­dige ärztliche Tätigkeite­n.

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Foto: Daniel Karman, dpa Radiologen erzielen die höchsten Praxis einnahmen.

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