Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Panther feiern Torjäger Valentine
Eishockey Der Verteidiger schießt drei Treffer im Finale des Dolomitencups. Was Trainer Mike Stewart zum Saisonauftakt sagt und warum Torhüter Boutin verärgert ist
Nach dem Dolomitencup in Neumarkt ist vor dem Gäubodenvolksfest-Pokal in Straubing. Auf ein Turnier folgt das nächste. Ohne den verletzten Thomas Jordan Trevelyan (siehe Meldung rechts) und den für Team Canada spielenden Trevor Parkes trainierte das Team gestern Vormittag wieder im Curt-FrenzelStadion. Die Augsburger verfehlten zwar den vierten Turniersieg in Südtirol durch ein 4:5 im Finale gegen den EV Zug. Doch die Mannschaft und der Trainer nehmen einige Erkenntnisse aus den beiden ersten Saisonspielen mit. ● Als Jonathan Boutin Sonntagnacht seine riesige Ausrüstungstasche in den Bus trug, war er sauer auf sich selbst: „Das war nicht das Spiel, das ich mir vorgestellt habe“, sagte der DeutschKanadier über die eigene Leistung nach der Niederlage gegen den Schweizer Vizemeister. Das vierte Gegentor nahm „Boots“auf seine Kappe. Und: „Ich hätte es meinen Mitspielern leichter machen können, wenn ich meine Abpraller besser kontrolliert hätte.“Das habe sei-
Frustrierter Torwart
Mannschaft den Sieg gekostet. „Wir hätten 4:2 oder 4:3 gewinnen müssen.“Offene Worte des Nummer-eins-Torhüters. ● Gegen Zug trugen sich ausschließlich die Defensiv-Spezialisten in die Torschützenliste ein. Brady Lamb erzielte das 4:5. Alleine drei Mal hatte
Treffsicherer Verteidiger
davor Scott Valentine den Puck mit voller Wucht ins Zuger Tor gejagt. An ein ähnliches Erfolgserlebnis kann sich der 26-Jährige nicht erinnern: „Vielleicht habe ich als Zehnjähriger mal drei Tore in einem Spiel geschossen, aber ich weiß es nicht mehr.“In der vergangenen Saison war der Kanadier in allen 55 Pflichtspielen inklusive Play-offs drei Mal erfolgreich gewesen. Die Kollegen auf der Auswechselbank frotzelten bereits, „damit hätte ich mein Pulver mindestens bis Januar verschossen“. ● Die Sturmlinie mit Neuzugang Matt White, Michael Davies und Evan Trupp gefiel Trainer Mike Stewart besonders gut: „Die Chemie stimmt bei ihnen. Sie haben gegen die Zuger Topreihe gespielt und ich finde, dass sie besser waren.“Das Trio sei technisch und läuferisch stark und zeige viel Übersicht. In seinen ersten beiden Partien auf den größeren europäischen Eisflächen konnte der Amerikaner White seinen Coach überzeugen: „Er ist intelligent, beweglich, kann Pässe spielen, aber er ist auch ein Knipser.“Zum 5:1 am Freitag gegen Gap hatte der einzige Neuzuner
Neue Paradereihe
gang auf der Ausländerposition zwei Treffer beigesteuert. Trevor Parkes kehrt am Freitag von seiner Olympiasichtung für Team Canada aus St. Petersburg zurück. Der AEVTrainer hat den letztjährigen Topscorer mit 25 Treffern und 25 Vorlagen für eine Reihe mit Drew LeBlanc und Trevelyan eingeplant. ● Mit dem Kampfgeist war Mike Stewart zufrieden, doch im Finale hätten seine Spieler zu viel Nachschüsse zugelassen. „Beim fünften Gegentor haben die Zuger drei Mal, wack, wack, wack, nachsetzen können“, monierte der AEV-Coach. Das muss im Auftaktspiel des Straubinger Turniers am Freitag um 14.30 Uhr gegen Wolfsburg besser werden: „Wir müssen den Schläger des Gegners unter Kontrolle haben.“● Bei der Siegerehrung in Neumarkt nahm Steffen Tölzer neben einem Pokal auch einen Südtiroler Speck in Empfang. Der Kapitän verriet, wie das Stück Schwein aufgeteilt wird. „Der wird aufgeschnitten und dann gibt es eine zünftige Speck-Brotzeit in der Kabine.“Ein zweiter Platz will schließlich auch gefeiert werden.
Nachlässige Abwehr Zünftige Brotzeit
keine schwerwiegende Verletzung davon. Der Stürmer konnte noch Sonntagnacht das Krankenhaus wieder verlassen und reiste am Montag nach Augsburg. Mit der Mannschaft durfte der Kanadier am gestrigen Dienstag allerdings noch nicht trainieren. „Wir müssen von Tag zu Tag schauen, wann es bei ihm wieder geht“, sagt Sportmanager Duanne Moeser. So bleibt Trevelyan ein wenig Zeit für die Familie und Sohn Quinn. Im Sommer hatten die Trevelyans noch fleißig an ihrem Haus in Kanada gewerkelt. Auch weil Zuwachs unterwegs ist. Ehefrau Kate erwartet das zweite Kind. M. Sako