Augsburger Allgemeine (Land West)
Wir Verbraucher haben es in der Hand
Eine kleine Kaffeekapsel – die macht doch kaum Müll. Mit diesem Satz beruhigt man gerne sein Gewissen. Allerdings sorgen deutschlandweit alleine diese kleinen Einwegverpackungen für sehr viel zusätzlichen Müll: Jahr für Jahr sind es drei Milliarden Kapseln, die in die Tonnen wandern. Dazu kommen die ausgetrunkenen Coffee-to-go-Becher, die alten T-Shirts vom Mode-Discounter und, und, und...
Welche Müllmengen in Siedlungsgebieten anfallen, darauf haben Kommunen nur einen begrenzten Einfluss. Ganz wesentlich hängt das Müllaufkommen vom Einkaufsverhalten der Verbraucher ab. Jeder Bürger bestimmt selbst, was und wie viel er konsumiert und wegwirft. Die Stadt kann erst im zweiten Schritt reagieren: Sie organisiert, welche Abfälle wiederverwertet werden und auf welche Weise.
Wir Verbraucher haben es also in der Hand. Wir müssen uns an die Nase fassen und dafür sorgen, dass die Müllberge nicht größer, sondern kleiner werden. Wenn man im Supermarkt regelmäßig auf Plastiktüten verzichtet oder einen Mehrweg-Becher mit ins Café nimmt, ist das ein Anfang. Die nächsten Schritte dürften schon leichter fallen. Auch bei Bildern von Weltmeeren voller Plastikabfall oder hoffnungslos vermüllten Stränden sollte keiner mehr wegsehen. Sie zeigen, was Menschen anrichten. Für aufgeklärte Verbraucher ist Umweltbewusstsein Pflicht.